Donnerstag, 22. Januar 2015

 
PANIK
 

 
 
Du kannst sie nicht vermeiden, deshalb musst du lernen mit ihr umzugehen, leichter gesagt als getan.
HIER haben wir ja schon über die Angst philosophiert, nun widmen wir uns der Panik. Panik entsteht im Gegensatz zur Angst, spontan. Angst baut sich auf, Panik bricht aus.
 
 
Wie entsteht Panik und wann bricht sie aus.
 
Dazu eine "absurde" Geschichte, du bist mit deiner Freundin in einer mondlosen, stockdunklen Nacht in einem dir bekannten Wald unterwegs, überall knackt und knirscht es, in der Ferne hörst du einen Wolf heulen, der Wind lässt die Blätter durch die Luft wirbeln, kein Wunder beschleicht dich eine gewisse Angst. Du gibst deine Angst natürlich nicht zu, schon gar nicht, wenn deine Freundin noch viel mehr Angst als du hat. Aber was, um Himmels Gott`s Willen, veranlasst euch, mitten in der Nacht, in den Wald zu gehen?

Ach, so!

Na, dann sei dir gesagt, es ist absolut normal, ja sogar genetisch bedingt, Angst zu haben, es hat mit unserer evolutionären Vergangenheit zutun, denn nur durch unsere "natürliche Angst", gelang es uns, Risiken zu erkennen und sie richtig einzuschätzen. Folgedessen überlebten die "vermeintlich Ängstlichen" sie waren es, die ihre Gene an uns weiter gaben. Die "vermeintlich Mutigen", welche die Risiken ignorierten oder falsch einschätzten, starben aus, denn bei unseren Urahnen, bedeutete ein kleiner Fehler den sicheren Tod. Es herrschte die Maxime "Fressen oder gefressen werden". Nicht die Mutigen, sondern die einstigen Ängstlichen sind unsere Vorfahren es sind ihre Gene, welche wir in uns tragen.
 
Du bist also mit einer gewissen Angst, aber in freudiger "Erregung", mit deiner Begleiterin, im dunkeln Wald unterwegs, schliesslich willst auch du deine Gene weiter geben. Soweit so gut, jetzt soll es also passieren, da springt plötzlich ein bewaffneter Räuber hinter einem Baum hervor, er bedroht dich und deine Freundin, du erschrickst und deine Angst nimmt zu, währendem sich deine Libido verabschiedet.
 
Der Räuber schreit: "Geld oder Leben!" Dank der Gene deiner Urahnen schätzt du die bedrohliche Situation richtig ein, sodass du ihm deine Wertsachen aushändigst, alles geschieht im natürlichen Überlebens- wichtigen, Angstzustand. Da fängt dieser Halunke an zu sabbern, schemenhaft siehst du, wie er sich mit seiner Zunge über die Lippen fährt, er kommt näher auf euch zu, jetzt erreicht deine Angst ihren Höhepunkt, du überlegst dir anzugreifen oder deine Freundin an die Hand zu nehmen, um mit ihr gemeinsam die Flucht zu ergreifen. Du bist also im höchsten Angstzustand aber noch nicht in einer Panik.
 
Der sabbernde Typ kommt immer wie näher, du stellst dir vor, was er nun mit deiner Freundin alles anstellen will, er hebt seine Arme und....! Doch anstatt sie zupacken, formt er seine Lippen zum Kussmund und versucht DICH zu knutschen. Unmittelbar weisst du, wie sich Panik anfühlt.
 
Panik entsteht also, wenn uns in der Angst etwas angststeigerndes, komplett Unerwartetes widerfährt, sodass wir für einen Moment oder auch länger, physisch und psychisch erstarren oder ausflippen, weswegen wir nicht mehr fähig sind rational zu überlegen, ob es angebracht ist, anzugreifen oder zu flüchten. 
 
Okay, was hat diese absurde Geschichte mit investieren zu tun? Merke, Börsencrashs entstehen immer aus einer Panik heraus.
 

Weltweite Aktiencrashs sprich Panik finden ihren Ursprung meistens in den USA
 
 


Warum und durch was geraten Aktienanleger in Panik
 
Um das zu verstehen, nehmen wir die oben erwähnte "absurde" Geschichte zur Hand, um sie mit der Weltwirtschaft, sprich mit der Marktwirtschaft, demzufolge mit den Weltbörsen und ihren Akteuren zu vergleichen.
 
In dieser "Wirtschaftsgeschichte" bist du und deine Freundin, die Summe aller Investoren, welche an den Weltbörsen agieren.
 
Der Wald stellt die Weltbörsen dar.
 
Der Räuber vertritt, die Banken und die Ultrareichen. 
 
Jetzt, wo die Rollen neu verteilt sind, spielen wir die "absurde" Geschichte noch einmal durch.
 
Die Investoren sind an den Weltbörsen unterwegs, da die Börsen unberechenbar sind, tappen alle Investoren mehr oder weniger im Dunkel, über die Medien und Analysten, werden Meldungen in Windeseile an die Investoren weitergegeben.
 
Immer wieder knackt und knirscht es auf dieser Welt, irgendwo in der Ferne tobt ein Krieg, die Aktienkurse wirbeln rauf und runter, kein Wunder begleitet die Investoren eine permanente Angst. Doch die Aussicht auf Kursgewinne versetzt sie in freudige Erregung, schliesslich geht es ums Geld! Durch diese Erregung können sie mit ihrer "genetisch bedingten" Angst, relativ gut umgehen, nicht wenige unter ihnen, verleugnen sie sogar komplett.
 
Ja selbst, wenn die Kurse einbrechen, es um die Weltwirtschaft nicht gut steht, die Aussichten für die Investoren also relativ unsicher sind, erschrecken die Investoren zwar und ihre Angst nimmt zu. (Räuber springt hinter dem Baum hervor) aber sie behalten interessanter Weise die Nerven, sie akzeptieren die Verluste. Sie überlegen sich, ob es nicht sinnvoll ist, Aktien hinzu zukaufen (Angriff) oder vielleicht wäre es doch ratsam sie zu verkaufen (Flucht).


 Wall Street, schwarzer Donnerstag 1929
 
Doch plötzlich aus heiterem Himmel, passiert ein unerwartetes Ereignis, zum Beispiel am schwarzen Donnerstag, des 24. Oktober 1929, zirka gegen 11 Uhr traten nach einer jahrelangen Aktienhausse (Kursanstiege), viel mehr Verkäufer als Käufer an der Wall Street aufs Parkett. Die einflussreichen Marktakteure ( Banken und Ultrareiche = unser Räuber) wiesen ihre Händler an, zu jedem Preis zu verkaufen. Die meisten Investoren ( du und deine Freundin) gerieten in Panik (jener Moment als der sabbernde Räuber sich DIR zuwendet) und wollten nur noch raus aus ihren Aktien, was nach dieser Panik folgte war ein dreijähriger Kurssturz im Dow Jones von 381 Punkte ging es runter auf 41 Punkte, ein Minus von beinahe 90%.
 
Die Investoren waren also nicht mehr in der Lage ruhig zu bleiben um rational zu überlegen, sie sind ausflippt, die Panik mit all ihren negativen Folgen brach über sie ein.
 
 

 
Wall Street, schwarzer Montag 1987
 
Durch anscheinend unerklärliche Gründen (Banken und Ultrareiche = Räuber ( Meinung von John Doe)) verlor der Dow Jones am schwarzen Montag, des 19. Oktober 1987 innerhalb eines Tages 22.6%, die Investoren gerieten nach den ersten 2% in Panik und verkauften zu jedem Preis.
 
 
 
 
World Trade Centers, schwarzer Dienstag 2001
 
Am schwarzen Dienstag, des 11.09.2001 ereignete sich ein nie dagewesener Terroranschlag in New York, die Börse an der Wall Street wurde geschlossen, bis zum März 2003 korrigierte der schon gebeutelte Dow Jones um über 25%. Mit den Investoren an der Wall Street gerieten die Investoren weltweit in Panik.
Eine kurze Anekdote hierzu:
Am 24 Juli 2001, 6 Wochen vor den Anschlägen, wurde von Larry Silverstein für den gesamten WTC-Komplex ein 99-Jahre-Pachtvertrag für 3,2 Mrd. Dollar unterzeichnet, ihm gehörte bereits das Gebäude World Trade Center 7. Gleichzeitig wurde eine Versicherung in Höhe von 3,5 Mrd. Dollar abgeschlossen, die speziell Akte des Terrorismus abdeckte. (Banken und Ultrareiche = Räuber)




Lehman Brothers, schwarzer Montag 2008
 
Durch den "unerwarteten" Zusammenbruch der Lehman Brothers Bank, am schwarzen Montag, des 15. September 2008 gerieten die schon arg strapazierten Investoren weltweit in Panik, obwohl die Börsen schon markant nachgegeben hatten, korrigierte der Dow Jones bis zum 09.03.2009 um weitere 40 %, insgesamt verloren die Investoren in den Jahren 2007, 2008 bis anfangs 2009 um die 50% mit ihren Aktieninvestments.
 
 
 
 
Auch dazu eine kurze Anekdote: 
Dem schwarzen Montag war ein dramatisches Wochenende vorangegangen, an dem rund um die Uhr um die Rettung von Lehman Brothers gerungen wurde. In dieser Situation witterte der Chef des Konkurrenten Merrill Lynch, John Thain, die Chance, die Zukunft seines Instituts zu sichern. Noch am Rande der Lehman-Verhandlungen fädelte er Gespräche mit der Bank of America ein, die schnell in einen Deal mündeten. Das Schicksal von Lehman Brothers war damit endgültig besiegelt. (Banken und Ultrareiche = Räuber)
 

Fazit: Angst haben, ja sogar grosse Angst haben, weil etwas, dass man befürchtet hat auch eingetreten ist, bedeutet beim Investieren in Aktien nicht unbedingt, dass die Investoren in Panik verfallen. Erst, wenn etwas eintrifft, dass sie, nicht erwartet haben, also etwas von ihnen absolut unerwartetes, kann sie in Panik versetzen.
 
Investoren (du und deine Begleiterin) befinden sich in stetiger Angst, manchmal mehr, manchmal weniger. Jene, die sich schon lange an den Börsen (Wald) tummeln, finden sich besser darin zurecht als jene die noch nicht so lange dabei sind. Die Erfahrenen wissen, dass es mal hier knackt und dort knirscht, sodass die Aktienkurse rauf und runterwirbeln, da kann es noch so düster für die Zukunft aussehen, (Räuber steht vor dir und deiner Begleiterin) selbst in einem solchen Umfeld können die Börsen steigen, teils mit heftigen Schwankungen aber sie können durchaus langfristig zulegen, es kommt darauf an, welche Investoren den Markt dominieren und wie sie die Lage einschätzen.
 
Investoren geraten in unterschiedlichen Zeiträumen aus unterschiedlichen Gründen in eine Art Verkaufspanik, diese vorherzusehen ist unmöglich, da sie immer unerwartet auftritt. Das wiederum heisst, erst ein unerwartetes Ereignis kann eine Panik auslösen.
 
Dieser Massenpanik kann sich kein Investor nicht entziehen, er darf sich nur nicht von ihr anstecken lassen, selbst in der grössten, schmerzbreitenden Panik, welche für eine unbestimmte Zeit enorme Werte vernichtet, heisst es kühlen Kopf bewahren. Der Rauch wird sich verziehen, anschliessend werden die Aktienkurse neue Höchstkurse schreiben.
 
Merke dir, ein erfahrener Investor kann in der grössten Panik, ein Vermögen mit Aktien machen, dies gelingt ihm aber nur, wenn er dem "Räuber" Paroli bietet, dies gelingt ihm durch Mut, Zuversicht sowie Glaube an seine mentalen Fähigkeiten.
 
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann investieren sie noch heute!