Mittwoch, 28. Januar 2015

 
SCHOCK
 

 
Hallo John

Danke für deine letzten, sicher nicht nur für mich, sehr interessante Beiträge, ich denke sie soweit verstanden zu haben, dennoch möchte ich dich bitten noch konkreter zu werden.

 
Gerne, in welcher Hinsicht?
 
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich halt trotzdem in Panik verfalle, schau es ist so, hättest du mir am Donnerstag nach dem Schweizernationalbank Entscheid nicht geraten nachzukaufen, wäre ich in Schockstarre verfallen, vielleicht sogar noch schlimmer, ich hätte wohl verkauft.
 
Obwohl du mir schon soviel über Aktiencrashs erzählt hast, ist mir erst am 15 dieses Monats, so richtig bewusst worden, was so ein Minus 10% Tagescrash bedeutet. Dein persönliches 1987 Armageddon, wie du es genannt hast, bei dem du ja bei einem über 20% Tagesminus in Panik verfallen bist und alles verkauft hast, hat mir zwar Eindruck gemacht aber was, dass in der Psyche auslöst, verstehe ich erst jetzt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was solche Minus 50% Crashs wie die vom 2000/01 und 2008, in mir ausgelöst hätten.
 
Konkret John, wenn ich mich deiner Metapher bediene, dann befürchte ich ein Aktienschaf zu sein, ich habe nicht das Zeug zu einem Aktienwolf, ich schäme mich das zugeben zu müssen, insbesondere nachdem wir soviel, auch über die Psyche, mit einander geredet haben und du unsere Gespräche hier im Blog festgehalten hast.
 
Es ist eine Sache, darüber zu reden und zu lesen, es aber dann selbst miterleben zu müssen, wenn die Internetseiten zusammenbrechen und man komplett handlungsunfähig wird, ist dann schon eine andere Hausnummer. Es herrschte ja wirklich eine regelrechte Panikstimmung am 15 Januar, wenn ich mir vorstelle, so etwas passiert wieder, dann wird mir Angst und Bange.
 
So jetzt ist es raus, also konkret John, was soll ich machen? Auf der einen Seite will, ja muss ich Millionär werden, auf der anderen Seite, fehlen mir die Nerven, wenn es wirklich hart auf hart kommt und mein sauer verdientes Geld sich, innert Minuten, quasi in Luft auflöst? Ich brauche eine Schafsstrategie, verstehst du was ich meine?
 
Absolut, die gibt es! Geh nach Hause und verkaufe morgen alle deine Aktien, soviel ich weiss hast du trotz des 10% Tagesminus vor zwei Wochen, sogar ein minimales Plus in deinem Portfolio, du hast also keinen Rappen Geld verloren, verplempere nicht meine Zeit mit deinem Geblöke.
 
Was?



 
Haha! Du solltest jetzt mal dein Gesicht sehen.
 
Okay, jetzt wieder ernst. Ich und einige Leser in diesem Blog wissen genau von was du redest und verstehen dich nur zugut. Kannst du dich noch daran erinnern was ich dir, in einem von unseren ersten Gesprächen, gesagt habe. "Ich kann dir nicht dabei helfen schnell Millionär zu werden, ich kann dir aber einen Weg aufzeigen, wie du sicher Millionär wirst, diese Sicherheit ist aber mit sehr viel Unsicherheit verbunden."
 
Diese Unsicherheit liegt aber nicht in den zum Teil stark schwankenden Aktienkursen, sondern in unserer Reaktion darauf, wenn es dann tatsächlich passiert. Du hast es sehr gut beschrieben, solange man es nicht selbst mitgemacht hat, ist es reine Theorie. Es ist wie, wenn man sich einen Krimi im Fernseher anschaut, der ist spannend, hie und da auch grusselig, aber es ist ja nur ein Film, reine Fiktion. Verbrechen passieren natürlich auch in der Realität aber kaum wird mir so ein Verbrechen widerfahren, der Film hat also nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
 
Weisst du mein junger Freund, mir ist absolut bewusst, dass es eine Sache ist, theoretisches Börsen Wissen niederzuschreiben, eine ganz andere Sache aber, dieses Wissen in die Realität umzusetzen. Es fühlt sich richtig mies an, wenn man plötzlich 20% weniger Vermögen auf seinem Depot hat, ein regelrechter Schock durchfährt einen, so wie dich gerade vorhin, ich muss immer noch lachen. Okay sorry, aber dein Gesichtsausdruck, war mir dieser Schock wert.
 
Ja, das ist übel und nein es gibt keine Schafsstrategie. Das einfachste und einzige Mittel ist es, sein Portfolio selbst zu halbieren, dass habe ich dir ja schon Nahe gelegt, aber hey, ich kenne die fiese Psyche, wenn sie einem beim Betrachten des halben Portfolio, ins Ohr flüstert, Pssst in Wirklichkeit hast du ja doppelt soviel.
 
Dieses Pssst ist es dann auch, das bei einem Aktiencrash, die Idee dahinter zunichte macht. Das einzige was bei einer Panik, einem Schock oder auch dem Gegenteiligen, einer Euphorie hilft, ist es die Ratio zu Hilfe zu nehmen, um wieder Herr über seine Emotionen zu werden.
 
Das hört sich bei einem Aktien Crash in etwa so an:
 
"Ja, ich weiss, ich bin jetzt in einer Panik, ich bin darum in einer Panik, weil die Aktienkurse runtergegangen sind. Dieser Crash verursacht Angst in mir, noch mehr Geld verlieren zu können. Ich habe Angst, dass es jahrelang mit den Aktien nicht mehr bergauf geht, dass ich mein Ziel nicht erreiche."
 
Die Ratio kann dir dann erklären: "Schau langfristig geht es auch wieder bergauf mit den Aktienkursen, du weisst das Aktienkurse Schwankungen unterworfen sind, diese Schwankungen ermöglichen es dir aber auch, günstig nach zu kaufen. Du bist jetzt in einer Panik, die legt sich aber wieder, das kennst du ja schon, am 15.01.2015 hattest du ja schon einmal dieses Gefühl gehabt, welches sich im Nachhinein als übertrieben herausstellte, du bist jung, du hast Zeit und du erreichst dein Ziel."
 
Wichtig ist, dass nicht ich dir das sage, sondern, dass du deine Ratio einsetzt, damit du in so einer schwierigen Phase, wie vor zwei Wochen, kühlen Kopf bewahren kannst. Ich erkläre dir nochmals die Wolfsstrategie, jene brauchst du um Millionär zu werden, die Schafsstrategie habe ich, wie von dir erwähnt, nur einmal im Jahr 1987 angewandt, sie hat mich sehr viel (Wolle) Geld gekostet, wirklich sehr viel. Ich bin dazu da, dass dir nicht der gleiche Fehler unterläuft.
 
Bevor ich dir meine (einfache) Wolfsstrategie erkläre, möchte ich dir die unten angefügte Jägerstrategie "unseres" Classic Global Value Fonds ans Herz legen. Ich empfehle dir, die ganze Jahrespräsentation anzuschauen. Dies ist seit dem bestehen des Fonds (Ende 1997) das erste Mal möglich, dadurch ersparte ich mir den Weg nach Zürich. Diesen Herren in Anzug und Krawatte, vertraue ich, einen nicht unwesentlichen Teil, meines Vermögens an, sie erklären im Gegensatz zu mir, auf seriöse Art und Weise, wie sie investieren.
 
Die drei Gründer und zugleich Portfolio Manger, mit Ihren Mitarbeitern, sind in meinen Augen, integre, ehrliche, kompetente und wie gesagt seriöse Herren, die ihr Handwerk verstehen. Ich kann mich noch gut an ein Gespräch zwischen Thomas Braun und mir erinnern
 
Er sagte mir mit einer Metapher in etwa folgendes: 
 
"Ich sehe unseren Fonds als ein spezialisiertes Restaurant an, indem wir Freunden und Fremden einen erstklassiges Service bieten wollen, wir versuchen einzigartige Menü zu kreieren, welche ausgezeichnet schmecken müssen. Wir sehen in allen unseren Gästen Feinschmecker, unser Ziel ist es, sie zufrieden zu stellen, damit sie uns treu bleiben. Nichts schmerzt uns mehr, wenn ein Menü mal daneben geht. Nicht nur, weil wir nicht satt werden, da wir selbst ja, fast ausschliesslich, in unserem Restaurant essen, nein wir verlieren Freunde, Gäste und unseren guten Ruf, was uns mehr als Geld kostet. Wir bevorzugen zufriedene Dauergäste, denn nur, wenn sie zufrieden sind, können wir es auch sein."
 
Er war es auch, der mich, als der Fonds einen Kursrückgang von Minus 75% in den Jahren 2007 und 2008 hinnehmen musste, zum nachkaufen "drängte". Diesem "Drang" nachzugeben, war einer meiner besten Entscheide, aber weiss Gott nicht, einer meiner leichtesten!
 
Die Wolfsstrategie
 

 
Egal wie die Märkte stehen, der Wolf ist immer mit 60% bis 70% in Aktien investiert, wenn er einen sich anbahnenden Bullenmarkt vermutet, erhöht er seine Aktienquote auf 80%, bestätigt sich seine Annahme, erhöht er auf 85%, läuft der Bullenmarkt zur Mitte, erkennt er dies an der aufkommenden Volatilität. In dieser Phase beginnt er, bei fallenden Kursen, sukzessive seine Aktienquote auf 100% hochzufahren.
 
Sobald sich Euphorie am Markt bemerkbar macht, fängt er an, langläufige Put- Optionen zu kaufen, welche in dieser Marktphase günstig zu haben sind, steigen die Märkte weiter, fängt er sukzessive an seinen Aktienbestand auf 60% runterzufahren, dies versucht er rational und emotionslos durchzuführen.
 
Denn er ist sich bewusst, dass sich die Aktienkurse nicht vorhersehen lassen und ein unerwartetes Ereignis seine ganze Strategie über den Haufen werfen kann, so dass er mit 100% Aktien in einen langlaufenden Bärenmarkt gerät. Das ist sein grösstes Risiko, welches er mit dieser Strategie eingeht, das macht ihn natürlich mürrisch und bissig, jedoch behält er die Übersicht, mit der Gewissheit, wenn die Aktienkurse wieder steigen, ist er mit 100% dabei. 
 
So und nun zur Jahrespräsentation des Classic Global Equity Fund
 
 
                                         Den Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=0Joj0x4B_h0 

Montag, 26. Januar 2015

EUPHORIE - GRUPPENDYNAMIK


 
 
 
Das gefährlichste überhaupt am Aktienmarkt, ihr nicht zu verfallen, gelingt den wenigsten Investoren. Im Gegensatz zur Panik baut sie sich, gleich wie die Angst, langsam auf. Hoffnung, Zuversicht, Freude, Euphorie, letztere bedeutet das Nahe Ende des Bullenmarkts.


Die Sicherheit der Gruppe

Auch hier spielt unsere Genetik den entscheidenden Faktor, unsere Urahnen stellten sehr schnell fest, dass sie im "Rudel" also in der Gruppe höhere Überlebenschancen haben als, als Einzelgänger. In der Gruppe konnten sie, das zu erlegende Beutetier einkreisen um sich mit vereinten Kräften auf es zustürzen. In der Nacht schützten sie sich vor Angriffen, indem sie Wächter bestimmten, welche die schlafende Gruppe bei Gefahr warnen konnte, gemeinsam war die Überlebenschance also ungleich höher.

So Überlebens notwendig die Anpassung in einer Gruppe zu Beginn der Menschheit auch war, so störend ist sie beim Investieren in Aktien. Es ist jene Sicherheit von einst, welche den Aktieninvestoren vorgaukelt, die Mehrheit der Börsen und Wirtschaftsanalytiker kann, sooo falsch nicht liegen.


Oh doch sie können und sie beweisen es Jahr für Jahr.

Die Marktmehrheit liegt immer weit daneben, denn sie reflektiert die Vergangenheit in die Gegenwart, übersieht dabei die Zukunft. Aktienkurse aber handeln die Zukunft, Ereignisse in der Gegenwart sind in den Aktienkursen nach Minuten, teils schon nach wenigen Sekunden, Vergangenheit.

Das jüngste Beispiel war der Schweizernationalbankentscheid den Euromindestkurs aufzuheben, kaum war er öffentlich bekannt, sausten die Kurse innert Sekunden dramatisch nach unten. Gegenteiliges passierte nach dem Entscheid der Europäischen Zentralbank, als Herr Draghi bekannt gab, den Markt mit monatlich 60 Milliarden Euro, bis September 2016, zu "unterstützen", stiegen die Kurse für einen Moment senkrecht nach oben. Solche heftigen Reaktionen entstehen in der Gruppendynamik, welche an der Börse durch den automatisierten Computerhandel, wahnwitzige Geschwindigkeitsdimensionen angenommen hat.


Die Masse ist feig, irrational, phantasielos und will geführt werden.




Das Grande der Anleger hat den Bullenmarkt verkannt, seit sechs Jahren geht es kontinuierlich mit der Börse nach oben, doch warum ist die Masse der Anleger (zum Glück) noch nicht dabei. Feigheit ist die korrekte Antwort, alte Ängste, welche in den Kursen weitgehendst eingepreist sind, werden wieder und wieder durchgekaut.

Diese Wiederkäuer blicken zurück und was sie da sehen, treibt ihnen die Angst in den Nacken. Schuldenlast der USA, mögliche Zinsanhebung der FED, die Eurokrise, (Griechenland, Frankreich, Italien, Spanien), steigenden Arbeitslosezahlen, Deflation, Inflation, Währungsreform, Ölpreis - mal zu hoch, nun zu niedrig, Ukraine/Russland, Terror und Kriege, all diese bekannten Sorgen sind in ihren Köpfen, fest verankert.

Obwohl die Investoren wissen, dass die Börse die Zukunft handelt, handeln sie nicht rational, sondern irrational, sie projizieren die Vergangenheit in die Zukunft, deswegen sind sie "noch" phantasielos und können sich keine nachhaltig steigende Aktienkurse vorstellen. Sie hängen an den Lippen der Crashpropheten, je negativer ein mögliches Szenario ausgeschmückt wird, um so wahrscheinlicher passt es zu ihren verankerten Sorgen. Wenn A passiert muss B folgen, ist die vermeintlich logische, irrationale Meinung, welche an der Börse keine Gültigkeit hat.

Es gibt keine Logik mit welcher sich die Zukunft der Börse vorhersehen lässt. Es gibt aber psychologische Verhaltensmuster, denen die Masse unterworfen ist, diese zu erkennen und sie in seine Anlageentscheide mit einzubeziehen, kann einem erfahrenen Investor ein paar extra Prozentpunkte einbringen.

Selbst mit dem Wissen, dass die Masse der Anleger die Börsenentwicklung falsch einschätzt, probieren nicht wenige Anleger, sie kurzfristig zu timen. Ihr Ziel besteht darin, bei sinkenden Kursen zu kaufen, um dann bei steigenden Kursen sofort zu verkaufen, was natürlich niemanden auf die Dauer gelingt. Diese Strategie ist zum Scheitern verurteilt.


Wie entsteht Euphorie und ab wann wird sie für einen Anleger gefährlich?
 

 
Euphorie ist die naive Schwester der Unbekümmertheit. In einem gesunden Bullenmarkt, in welchen wir uns, aller Unkenrufe und Crashpropheten zum Trotze, befinden, erkennen die Anleger langsam aber viel zu spät, dass die Aktienkurse mit kleinem Volumen, an der sogenannten "Mauer der Angst", nach oben geklettert sind. Diesen Anstieg verursachten die wenigen, rationalen, kühl und kühn agierenden Investoren. Sie waren es, die den ängstlichen Anlegern, am Ende des Bärenmarkts, ihre Aktien zu einem lächerlichen Preis abkauften.

Sobald die Anleger erkennen, dass ihre vergangenheitsbezogenen Ängste unbegründet sind, da die erwartenden Katastrophen nicht im befürchtenden Ausmass eintreten, fassen sie langsam wieder Mut. Dieser Mut wird durch die seit Jahren ansteigenden Aktienkurse gestärkt, belohnt wird er zusätzlich, durch weiter steigende Aktienkurse, diese wiederum ziehen die Masse an.

Da die Masse keine Ahnung von Unternehmensbewertungen hat, kaufen sie nicht die noch vorhandenen günstigen Aktien, sondern die, die ihnen bekannten sind, also grossen Unternehmen mit bekannten Namen, in ihnen fühlen sie sich wohl, diese kaufen sie zuerst und verkaufen sie zuletzt. Nach einer gewissen Zeit, mit weiter steigenden Kursen, geraten alte Ängste in Vergessenheit, es wird gekauft auf Teufel komm raus.

Höher immer höher, nun kann es nur noch bergaufgehen. Wir brauchen noch mehr Aktien, mit Aktien lässt sich leichtes, gutes Geld verdienen, wir sind die Börsenspezialisten. Was, du hast noch keine Aktien, na dann würde ich dir raten, schnell welche zu kaufen, so günstig wie heute kommst du nicht mehr dazu. Ich habe mit meinen Aktien in einer Woche mehr verdient als mit meiner Arbeit in zwei Monaten. Die Hypothek für das Haus, der langersehnte Urlaub in die Karibik, sowie der Leasingvertrag für das neue Auto, ist dank meiner gestiegen Aktien, alles in trockenen Tüchern.

Hast du nicht gelesen, die Schlagzeilen sind voll davon, Aktien sind am kommen mein Lieber, jetzt muss man Aktien kaufen, glaube mir, mit Aktien kannst du dich dumm und dämlich verdienen. Der Freund meines Schwagers hat sich einen neuen 5er BMW gekauft, der hat es faustdick hinter den Ohren, sag ich dir, ein richtig Aktienspezialist, auch der ist überzeugt, das Aktien im kommen sind.

Dies ist dann der Moment, wo die Euphorie ihren Höhepunkt erreicht hat, der Bullen Markt geht seinem Ende entgegen, schon bald wird der 5er BMW gegen einen Opel Astra getauscht und die Aktie für Tod erklärt.

Noch ist es aber nicht soweit, der Bullenmarkt verharrt in der Mitte, er wird die immer noch skeptischen Anleger abermals überraschen. In dieser Phase des Bullenmarktes übernimmt die Volatilität das Ruder, das heisst, höhere Ausschläge nach oben, aber auch nach unten, ist die Folge. Das ist aber erwünscht und von Nöten, denn kaum sind die Kurse eingebrochen, fühlen sich die Pessimisten bestätigt und sie "dürfen" "endlich" kaufen.


Das Beste steht uns erst bevor.
 
Fazit: Da wir noch weit von einer Börseneuphorie entfernt sind, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit das, dass Jahr 2015 ein ausgezeichnetes Aktienjahr wird. Die Mehrheit der Anleger werden auch dieses Jahr weiterhin mit ihren alten Ängsten schwanger gehen, sie können sich markant steigende Aktienkurse, in einem derart unsicherem Umfeld, einfach nicht vorstellen. Die zu erwartenden Kursschwankungen nach unten, werden sie jeweils bestätigen, diese Bestätigung ermöglicht es ihnen, Aktien zu kaufen, ihre Käufe sind es dann auch die, die Aktienindices auf neue Höchstkurse katapultiert.

An der Börse liegt die Mehrheit mit ihrer Meinung regelmässig falsch, deswegen sind 20% und mehr, das logischste Szenario für das Jahr 2015. 


Donnerstag, 22. Januar 2015

 
PANIK
 

 
 
Du kannst sie nicht vermeiden, deshalb musst du lernen mit ihr umzugehen, leichter gesagt als getan.
HIER haben wir ja schon über die Angst philosophiert, nun widmen wir uns der Panik. Panik entsteht im Gegensatz zur Angst, spontan. Angst baut sich auf, Panik bricht aus.
 
 
Wie entsteht Panik und wann bricht sie aus.
 
Dazu eine "absurde" Geschichte, du bist mit deiner Freundin in einer mondlosen, stockdunklen Nacht in einem dir bekannten Wald unterwegs, überall knackt und knirscht es, in der Ferne hörst du einen Wolf heulen, der Wind lässt die Blätter durch die Luft wirbeln, kein Wunder beschleicht dich eine gewisse Angst. Du gibst deine Angst natürlich nicht zu, schon gar nicht, wenn deine Freundin noch viel mehr Angst als du hat. Aber was, um Himmels Gott`s Willen, veranlasst euch, mitten in der Nacht, in den Wald zu gehen?

Ach, so!

Na, dann sei dir gesagt, es ist absolut normal, ja sogar genetisch bedingt, Angst zu haben, es hat mit unserer evolutionären Vergangenheit zutun, denn nur durch unsere "natürliche Angst", gelang es uns, Risiken zu erkennen und sie richtig einzuschätzen. Folgedessen überlebten die "vermeintlich Ängstlichen" sie waren es, die ihre Gene an uns weiter gaben. Die "vermeintlich Mutigen", welche die Risiken ignorierten oder falsch einschätzten, starben aus, denn bei unseren Urahnen, bedeutete ein kleiner Fehler den sicheren Tod. Es herrschte die Maxime "Fressen oder gefressen werden". Nicht die Mutigen, sondern die einstigen Ängstlichen sind unsere Vorfahren es sind ihre Gene, welche wir in uns tragen.
 
Du bist also mit einer gewissen Angst, aber in freudiger "Erregung", mit deiner Begleiterin, im dunkeln Wald unterwegs, schliesslich willst auch du deine Gene weiter geben. Soweit so gut, jetzt soll es also passieren, da springt plötzlich ein bewaffneter Räuber hinter einem Baum hervor, er bedroht dich und deine Freundin, du erschrickst und deine Angst nimmt zu, währendem sich deine Libido verabschiedet.
 
Der Räuber schreit: "Geld oder Leben!" Dank der Gene deiner Urahnen schätzt du die bedrohliche Situation richtig ein, sodass du ihm deine Wertsachen aushändigst, alles geschieht im natürlichen Überlebens- wichtigen, Angstzustand. Da fängt dieser Halunke an zu sabbern, schemenhaft siehst du, wie er sich mit seiner Zunge über die Lippen fährt, er kommt näher auf euch zu, jetzt erreicht deine Angst ihren Höhepunkt, du überlegst dir anzugreifen oder deine Freundin an die Hand zu nehmen, um mit ihr gemeinsam die Flucht zu ergreifen. Du bist also im höchsten Angstzustand aber noch nicht in einer Panik.
 
Der sabbernde Typ kommt immer wie näher, du stellst dir vor, was er nun mit deiner Freundin alles anstellen will, er hebt seine Arme und....! Doch anstatt sie zupacken, formt er seine Lippen zum Kussmund und versucht DICH zu knutschen. Unmittelbar weisst du, wie sich Panik anfühlt.
 
Panik entsteht also, wenn uns in der Angst etwas angststeigerndes, komplett Unerwartetes widerfährt, sodass wir für einen Moment oder auch länger, physisch und psychisch erstarren oder ausflippen, weswegen wir nicht mehr fähig sind rational zu überlegen, ob es angebracht ist, anzugreifen oder zu flüchten. 
 
Okay, was hat diese absurde Geschichte mit investieren zu tun? Merke, Börsencrashs entstehen immer aus einer Panik heraus.
 

Weltweite Aktiencrashs sprich Panik finden ihren Ursprung meistens in den USA
 
 


Warum und durch was geraten Aktienanleger in Panik
 
Um das zu verstehen, nehmen wir die oben erwähnte "absurde" Geschichte zur Hand, um sie mit der Weltwirtschaft, sprich mit der Marktwirtschaft, demzufolge mit den Weltbörsen und ihren Akteuren zu vergleichen.
 
In dieser "Wirtschaftsgeschichte" bist du und deine Freundin, die Summe aller Investoren, welche an den Weltbörsen agieren.
 
Der Wald stellt die Weltbörsen dar.
 
Der Räuber vertritt, die Banken und die Ultrareichen. 
 
Jetzt, wo die Rollen neu verteilt sind, spielen wir die "absurde" Geschichte noch einmal durch.
 
Die Investoren sind an den Weltbörsen unterwegs, da die Börsen unberechenbar sind, tappen alle Investoren mehr oder weniger im Dunkel, über die Medien und Analysten, werden Meldungen in Windeseile an die Investoren weitergegeben.
 
Immer wieder knackt und knirscht es auf dieser Welt, irgendwo in der Ferne tobt ein Krieg, die Aktienkurse wirbeln rauf und runter, kein Wunder begleitet die Investoren eine permanente Angst. Doch die Aussicht auf Kursgewinne versetzt sie in freudige Erregung, schliesslich geht es ums Geld! Durch diese Erregung können sie mit ihrer "genetisch bedingten" Angst, relativ gut umgehen, nicht wenige unter ihnen, verleugnen sie sogar komplett.
 
Ja selbst, wenn die Kurse einbrechen, es um die Weltwirtschaft nicht gut steht, die Aussichten für die Investoren also relativ unsicher sind, erschrecken die Investoren zwar und ihre Angst nimmt zu. (Räuber springt hinter dem Baum hervor) aber sie behalten interessanter Weise die Nerven, sie akzeptieren die Verluste. Sie überlegen sich, ob es nicht sinnvoll ist, Aktien hinzu zukaufen (Angriff) oder vielleicht wäre es doch ratsam sie zu verkaufen (Flucht).


 Wall Street, schwarzer Donnerstag 1929
 
Doch plötzlich aus heiterem Himmel, passiert ein unerwartetes Ereignis, zum Beispiel am schwarzen Donnerstag, des 24. Oktober 1929, zirka gegen 11 Uhr traten nach einer jahrelangen Aktienhausse (Kursanstiege), viel mehr Verkäufer als Käufer an der Wall Street aufs Parkett. Die einflussreichen Marktakteure ( Banken und Ultrareiche = unser Räuber) wiesen ihre Händler an, zu jedem Preis zu verkaufen. Die meisten Investoren ( du und deine Freundin) gerieten in Panik (jener Moment als der sabbernde Räuber sich DIR zuwendet) und wollten nur noch raus aus ihren Aktien, was nach dieser Panik folgte war ein dreijähriger Kurssturz im Dow Jones von 381 Punkte ging es runter auf 41 Punkte, ein Minus von beinahe 90%.
 
Die Investoren waren also nicht mehr in der Lage ruhig zu bleiben um rational zu überlegen, sie sind ausflippt, die Panik mit all ihren negativen Folgen brach über sie ein.
 
 

 
Wall Street, schwarzer Montag 1987
 
Durch anscheinend unerklärliche Gründen (Banken und Ultrareiche = Räuber ( Meinung von John Doe)) verlor der Dow Jones am schwarzen Montag, des 19. Oktober 1987 innerhalb eines Tages 22.6%, die Investoren gerieten nach den ersten 2% in Panik und verkauften zu jedem Preis.
 
 
 
 
World Trade Centers, schwarzer Dienstag 2001
 
Am schwarzen Dienstag, des 11.09.2001 ereignete sich ein nie dagewesener Terroranschlag in New York, die Börse an der Wall Street wurde geschlossen, bis zum März 2003 korrigierte der schon gebeutelte Dow Jones um über 25%. Mit den Investoren an der Wall Street gerieten die Investoren weltweit in Panik.
Eine kurze Anekdote hierzu:
Am 24 Juli 2001, 6 Wochen vor den Anschlägen, wurde von Larry Silverstein für den gesamten WTC-Komplex ein 99-Jahre-Pachtvertrag für 3,2 Mrd. Dollar unterzeichnet, ihm gehörte bereits das Gebäude World Trade Center 7. Gleichzeitig wurde eine Versicherung in Höhe von 3,5 Mrd. Dollar abgeschlossen, die speziell Akte des Terrorismus abdeckte. (Banken und Ultrareiche = Räuber)




Lehman Brothers, schwarzer Montag 2008
 
Durch den "unerwarteten" Zusammenbruch der Lehman Brothers Bank, am schwarzen Montag, des 15. September 2008 gerieten die schon arg strapazierten Investoren weltweit in Panik, obwohl die Börsen schon markant nachgegeben hatten, korrigierte der Dow Jones bis zum 09.03.2009 um weitere 40 %, insgesamt verloren die Investoren in den Jahren 2007, 2008 bis anfangs 2009 um die 50% mit ihren Aktieninvestments.
 
 
 
 
Auch dazu eine kurze Anekdote: 
Dem schwarzen Montag war ein dramatisches Wochenende vorangegangen, an dem rund um die Uhr um die Rettung von Lehman Brothers gerungen wurde. In dieser Situation witterte der Chef des Konkurrenten Merrill Lynch, John Thain, die Chance, die Zukunft seines Instituts zu sichern. Noch am Rande der Lehman-Verhandlungen fädelte er Gespräche mit der Bank of America ein, die schnell in einen Deal mündeten. Das Schicksal von Lehman Brothers war damit endgültig besiegelt. (Banken und Ultrareiche = Räuber)
 

Fazit: Angst haben, ja sogar grosse Angst haben, weil etwas, dass man befürchtet hat auch eingetreten ist, bedeutet beim Investieren in Aktien nicht unbedingt, dass die Investoren in Panik verfallen. Erst, wenn etwas eintrifft, dass sie, nicht erwartet haben, also etwas von ihnen absolut unerwartetes, kann sie in Panik versetzen.
 
Investoren (du und deine Begleiterin) befinden sich in stetiger Angst, manchmal mehr, manchmal weniger. Jene, die sich schon lange an den Börsen (Wald) tummeln, finden sich besser darin zurecht als jene die noch nicht so lange dabei sind. Die Erfahrenen wissen, dass es mal hier knackt und dort knirscht, sodass die Aktienkurse rauf und runterwirbeln, da kann es noch so düster für die Zukunft aussehen, (Räuber steht vor dir und deiner Begleiterin) selbst in einem solchen Umfeld können die Börsen steigen, teils mit heftigen Schwankungen aber sie können durchaus langfristig zulegen, es kommt darauf an, welche Investoren den Markt dominieren und wie sie die Lage einschätzen.
 
Investoren geraten in unterschiedlichen Zeiträumen aus unterschiedlichen Gründen in eine Art Verkaufspanik, diese vorherzusehen ist unmöglich, da sie immer unerwartet auftritt. Das wiederum heisst, erst ein unerwartetes Ereignis kann eine Panik auslösen.
 
Dieser Massenpanik kann sich kein Investor nicht entziehen, er darf sich nur nicht von ihr anstecken lassen, selbst in der grössten, schmerzbreitenden Panik, welche für eine unbestimmte Zeit enorme Werte vernichtet, heisst es kühlen Kopf bewahren. Der Rauch wird sich verziehen, anschliessend werden die Aktienkurse neue Höchstkurse schreiben.
 
Merke dir, ein erfahrener Investor kann in der grössten Panik, ein Vermögen mit Aktien machen, dies gelingt ihm aber nur, wenn er dem "Räuber" Paroli bietet, dies gelingt ihm durch Mut, Zuversicht sowie Glaube an seine mentalen Fähigkeiten.
 
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann investieren sie noch heute!
 
 



Sonntag, 18. Januar 2015

 
INTEGRITÄT
 

 
Hallo John, ich weiss nicht wo mir der Kopf steht, verzeih mir, wenn ich dich noch einmal behellige, aber dennoch interessiert mich deine Meinung zum Entscheid, den Euro-Mindestkurs aufzugeben, ist doch ein Thema, welches sicher auch den einen oder anderen Leser "unseres" Blogs interessieren könnte. Ich bin überzeugt, dass die über 250 Leser die täglich reinklicken, an deiner Meinung interessiert sind. Vor allem, wie man sich "investitionstechnisch" verhalten soll, wird einige interessieren.
 
Ehrlichkeit

Nein, ich habe keine Meinung zu diesem Entscheid, er interessiert mich nicht. Es interessiert mich auch nicht, warum die Börse gesunken ist, der Markt findet immer einen Grund zur Über und Untertreibung, was soll ich mich mit ihm streiten. Mich interessieren ausschliesslich meine Unternehmen, in welche ich investiert bin. Hat sich bei ihnen etwas geändert, wenn nicht, ist alles im grünen Bereich, es ist deren Aufgabe auf wirtschaftsrelevante Ereignisse zu reagieren. Sie werden ihre Geschäftspolitik im Interesse des Unternehmens und deren Eigentümern, also mich, dem aktuellen Anlass gerecht, anpassen. Ihnen und ihrem langjährigen Leistungsausweis vertraue ich, da mache ich mir keine Sorgen, ich empfehle dir und den Lesern, es mir gleich zu tun.

Nehmen wir die aktuelle Situation, die Reaktionen der Medien und Investoren beweisen ihre Unsicherheit mit unerwarteten Situationen umzugehen. Jeder hat (s)eine Meinung und tut diese kund. Mich interessieren sie nicht, mich interessiert mein Portfolio, denn auf dieses habe ich Einfluss, auf den Verlauf der Schweizerwirtschaft oder deren Währung habe ich keinen Einfluss.
 
Wenn ein Schweizernationalbankpräsident seine Zuhörer anlügt, dann habe ich das zu akzeptieren, jeder hat das Naturgegebene Recht zu lügen, Geschäfte würde ich mit solch einem Hallodri nicht machen. Es ist eine Sache etwas nicht zu sagen, eine Andere ist es, über eine Angelegenheit stinkfrech zu lügen. Wer meint lügen zu müssen, um andere zu schützen, um ein Geheimnis zu wahren, um des Volkswillens, um Spekulanten an ihrem tun zu hindern oder aus was für einen Grund auch immer, der masst sich an zu wissen, was für Andere gut ist, er erhöht sich über diejenigen, die er anlügt, er will bewusst manipulieren. Ich gebe niemanden mein Einverständnis zu wissen was gut für mich ist, wenn das Schweizer Volk dies tut, dann soll es so sein.
 
Kein erfolgreicher Unternehmer lügt seine Partner an, er ist ehrlich mit seiner Wortwahl, sein Wort zählt mehr als ein schriftlicher Vertrag. Integrität ist das Geheimnis seines langjährigen Erfolgs, er verzichtet lieber auf ein lukratives Geschäft, wenn dadurch seine Glaubwürdigkeit verloren gehen könnte. Glaube mir mein Freund, mit Ehrlichkeit kommst du langfristig weiter und weit in deinem Leben. Mit lügen und betrügen kannst du kurzfristig Erfolg haben, ein glückliches Leben wirst du nicht führen, sei dir dessen stets bewusst.
 
Der Zweck heiligt die Mittel, heisst es, wenn die Mittel aber nicht den Zweck heiligen, dann heiligt der Zweck nicht die Mittel. Keiner, nicht mal der Notenbankpräsident selber, weiss ob seine Mittel den Zweck heiligen, das ist lediglich seine Meinung, auf eine Meinung hin, seine Integrität aufs Spiel zu setzen zeugt von wenig Verantwortung, gegenüber sich selbst und dem Zweck. Soviel zum Entscheid des Notenbankpräsidenten.  
 
 
  
Mein Portfolio, Mein Geld, Meine Möglichkeiten
 

 
 

Das ist es, was dich, mich und die Leser interessiert alles andere ist Meinungsaustausch von unabwendbaren Ereignissen, also lass uns über unsere Möglichkeiten reden.
 
Merke dir folgenden Grundsatz für das langfristige investieren in Aktien.
 
Die Börse zeigt ihr wahres Gesicht nur in der Schau nach rückwärts, in der Schau nach vorwärts trägt sie eine Maske (John Doe)
 
Demzufolge ist jede kurzfristige Börsenhandlung, mit Blick nach vorne eine Vermutung, was sich hinter der Maske verbergen könnte, wissen kannst du es nicht, wer auf Vermutungen hin sein Geld einsetzt, der spekuliert, er kann Recht haben aber genauso gut kann er sich irren.
 
Da wir aber investieren und nicht spekulieren, interessiert uns der kurzfristige Blick nach vorne nicht wirklich, wir nehmen ihn zu Kenntnis, lassen uns aber durch seine Maskierung nicht täuschen. Wir investieren mit Blick zurück, so paradox das klingt, so logisch ist dieser Investitionsstill, rückwärts betrachtet erkennen wir, dass sich die Börse langfristig mit zirka 8% pro Anno nach oben entwickelt, dies macht sie mit enormen Getöse, das heisst, sie macht es nicht kontinuierlich, sondern diskontinuierlich.
 
Diese Diskontinuität kann deine Freundin sein oder dein ärgste Feindin, allein es kommt darauf an, wie du mit ihr umgehst. Versuche erst gar nicht ihr mit Emotionen zu begegnen, sie interessiert sich nicht dafür. Du kannst sie dir nur zur Freundin machen, wenn du ihr mit einer Strategie entgegentrittst. Wie sieht so eine erfolgsversprechende (Freundschaft) Strategie aus? 
 
Du investierst eine erste Tranche in deine Unternehmen (in deinem Fall Fonds), ohne wenn und aber, sobald eine Situation wie jene, die am 15. 01.2015 eintraf. Die Börse, in diesem Fall die Schweizerbörse, sinkt von einer Minute auf die andere um zirka zehn Prozent, da bleibt für einen Langfristinvestor keine Zeit um Fragen zu stellen, in solchen Momenten heisst es zuerst schiessen (kaufen), dann nachladen (zukaufen) und dann erst fragen.
 
Eine solche Reaktion hat stets mit Panik zutun, die Aktienschafe sowie die Computerprogramme wurden durch irgend ein Ereignis erschreckt, ihr erster Gedanke ist Flucht (verkaufen), wenn sie weit genug gerannt sind kommen sie langsam zur Besinnung, sie bleiben stehen und gelangen zur Einsicht, dass sie ihn Panik gehandelt haben, langsam kehren sie zum Ursprung des Geschehen zurück, das heisst sie kaufen wieder Aktien. Auf die höheren Aktienpreise zahlen sie nochmals Courtage, Spesen und Gebühren, dies ist der Lohn ihrer Angst, die Banken, die Broker und die Diskontinuität lassen freundlich grüssen. 
 
Nach weiteren zehn Prozent Minus, fängst du wieder an zu schiessen (kaufen), dies machst du solange bis du keine Munition (Geld) mehr hast. Natürlich bist du der Börsendepp, wenn die Aktien nach deinem ersten Kauf weiter sinken aber das braucht dich nicht zu kümmern, denn im Nachhinein sind die Emotionalen immer schlauer als die Rationalen. Die Rationalen sind kurzfristig gesehen, wenn es mit den Kursen weiter nach unten geht, immer die Deppen, langfristig gesehen sind sie aber die erfolgreichen Deppen. 
 
Die Emotionalen folgen den Schlagzeilen, die Rationalen folgen dem Geld. (John Doe)
 
Ein erfolgreicher Schweizer Unternehmensinvestor, setzt auf die Weltwirtschaft, allen voran auf die Amerikanische, dies hat sich seit über zweihundert Jahre ( 17. Mai 1792 ) bewährt, er setzt aber nicht auf ihre Währung, das hat sich, für einen in der Schweiz lebenden Investor, nicht bewährt. Es gibt genug erfolgreiche Schweizerfirmen, die auch in den USA ihre Geschäfte machen, sie sichern sich gegen Währungsverlust ab, mit Ihnen ist ein Schweizer Investor langfristig gesehen sehr gut gefahren. 
 
Ein erfolgreicher Aktieninvestor muss nicht intelligent sein, er muss aber seine Emotionen in den Griff bekommen, das geht aber nur mit einer sturen Strategie, zu dieser gehören Mut, Geld und Geduld.
 
Wer schon voll investiert ist braucht nur noch Geduld, er braucht erst wieder Mut, wenn Euphorie herrscht, um einen Teil seiner Aktien zu verkaufen, damit er in einer Panik (so wie momentan an der Schweizerbörse) Geld hat um Aktienunternehmen (nach) zu kaufen.
 
Und was macht ein erfolgreicher Langfristinvestor, wenn sein Depot kurzfristig zusammenbricht? Er macht es wie Sorbas und Basil.
 
"Sorbas kann nicht verhindern, dass das Bergwerk zusammenbricht, er plant den Bau einer Seilbahn, um den Waldbestand des darüberliegenden Berges nutzen zu können. Die fertige Seilbahn wird unter Anwesenheit von Gästen eingeweiht, bricht jedoch bei der Inbetriebnahme in sich zusammen. Basil und Sorbas bleiben alleine am Strand zurück. Basil bittet seinen Freund, ihm das Tanzen beizubringen, woraufhin beide sich zum Sirtaki an die Schulter fassen.
 
 

 
 
 
So, lass uns tanzen mein Junge, bis sich dein Portfolio wieder aufbaut.


Donnerstag, 15. Januar 2015

DER SCHWARZE SCHWAN
 

 
Unerwartete Ereignisse und wie du damit umgehst
 
Natürlich habe auch ich hinzugekauft, konntest du die Chance ebenfalls nutzen?
 
Ja, John ich habe 10 Classic Global zu 508 CHF gekauft, der Kurs ging dann noch auf 504  CHF runter. Ich musste dafür das Firmenkonto belasten, sowie meine kompletten Bar-Reserven aufbrauchen, nun habe ich noch 63 CHF auf dem Konto. Ich habe mir beim Kaufen fast in die Hosen gemacht, wenn du mir nicht dazu geraten hättest, wäre ich wohl in eine Schockstarre verfallen. Das war aber wirklich heftig, hattest du denn gar keine Angst!?
 
Angst? Nee, hey wir haben doch über die Angst schon geredet, nein Angst lähmt dich. Schau der Entscheid der SNB (Schweizerische Nationalbank) zur Aufhebung des Mindestkurs für den Euro von 1.20 CHF hat keinen Einfluss auf die Weltwirtschaft, dieser schwarze Schwan ist ein internes Problem für das kleine, reiche Land Schweiz. Die Schweizer werden das schon in den Griff bekommen, das braucht uns weiter nicht zu kümmern.
 
Es liegt nicht an uns sich darüber Sorgen zu machen, sollen sich die Leute darüber Sorgen machen, die dafür bezahlt werden. Für dich ist relevant, dass du heute gegenüber gestern zu zirka 10% günstiger an deine Aktien gekommen bist, das ist für dich ein Grund zur Freude, wahrlich kein Grund dich zu ängstigen.
 
Ich habe aber auch an diesem, einen Tag, im Classic Global 10% verloren, wahrlich kein Grund zur Freude.
 
Ich verstehe deine Bedenken, deswegen ermahne ich dich immer wieder langfristig zu denken. Dem, "Von einem Tag auf den nächsten" Denken, darfst du nicht verfallen, dabei verlierst du nicht nur den Überblick, nein du versperrst dir den Blick auf das grosse Ganze. Seit über hundert Jahren rentieren Aktien im Schnitt um die 8%, dies werden sie auch die nächsten hundert Jahre, denn die Weltwirtschaft wächst, sie wächst sogar exponentiell. 
 
Das mag sein aber denkst du nicht auch, dass sie irgendwann an ihrer Grenzen stösst?
 
Quatsch mit Sauce, theoretischer Firlefanz, solange es innovative Menschen gibt, entsteht Wachstum.
 
 
VERGANGENHEIT
 
 
 
GEGENWART
 
 


 ZUKUNFT
 
 
 
Zusammenfasend
 
Wie im Leben kommt auch an der Börse ein unerwartetes Ereignis selten, aber es kommt mit Garantie. Deine Aufgabe ist es nicht darüber nach zu brüten, warum es gekommen ist, sondern welchen Nutzen du daraus ziehen kannst. Es gilt, den negative Auswirkungen etwas positives abzugewinnen, dem gestrigen Entscheid der Schweizernotenbank zum Beispiel, verdanken wir günstige Einstiegspreise für unsere Aktien.
 
Es ist müssiger Irrglaube über alles die Kontrolle haben zu müssen, nicht nur beim Investieren, sondern generell im Leben ist es eine Illusion etwas kontrollieren zu können über dass wir keine Macht haben. Auch das lamentieren, diskutieren, wehklagen und jammern darüber bringt uns nicht weiter. Es ist wie mit dem Wetter, wir können es nicht beeinflussen, ob die Sonne scheint oder ob es regnet entzieht sich unserer Kontrolle. Was wir aber tun können, uns eine schicke Sonnenbrille aufsetzen und die Wärme geniessen, ja und wenn es regnet, dann nehmen wir uns halt einen Regenschirm zu Hand.
 
Konzentriere dich ausschliesslich auf die "wenigen" Dinge, welche du beeinflussen kannst, die anderen gilt es zu akzeptieren, ganz nach dem Motto:
 
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Wahrscheinlich von Reinhold Niebuhr?)

Okay, ich habe verstanden, aber was denkst du, wie geht es nun weiter mit den Schweizeraktien?

Ach so? Das kann ich dir genau sagen! Sie werden sich preislich nicht verändern, wenn sie nicht sinken oder steigen. Auch das haben wir schon besprochen, niemand, nicht mal John Doe himself kann Wissen wo die Kurse morgen, in einer Woche oder in einem Jahr stehen, das ist aber auch gar nicht nötig, nötig für dein Ziel zum Millionär ist nur eines, regelmässig in Aktien zu investieren, das einzig mühsame daran ist, dass du für die Mittel, die du dazu benötigst, arbeiten musst.
 
Alles klar John, eines will ich dir noch sagen, intuitiv war es schon von dir, dass du vor dem Entscheid der Schweizernotenbank noch über "Schweizer Franken versus US Dollar" geschrieben hast und dieser vier Tage später um mehr als15% gegenüber dem Schweizerfranken nachgibt, jetzt bin ich erst recht froh, dass "mein" Goldminenfonds gegenüber dem US Dollar abgesichert ist.
 
Nun, wenn wir uns schon gegenseitig den Arsch bepudern, dann will ich dir sagen, dass ich stolz auf dich bin, dass du den Mut aufbringst bei Kurseinbrüchen zu kaufen, die Aktienschafe machen das genaue Gegenteil. Herr Prof. Dr. Erwin W. Heri hat ein interessantes Video zu diesem Thema gemacht, schaue es dir an.
 
                                           
 
                       https://www.youtube.com/watch?v=-WtDV6T2q6s&feature=player_detailpage
 
Bis zum nächsten Mal mein junger Freund.


Sonntag, 11. Januar 2015

 SCHWEIZER FRANKEN VERSUS
US DOLLAR
 

Ein wenig Zahlen und Charttheorie

Am 05.12.2014 habe ich dir unter der Überschrift "JOHN DOE IST AUCH FÜR 2015 BULLISH" geschrieben, dass der SMI am 01.07.1988 bei einem Punktestand von 1500 eröffnet wurde. Von diesem Datum an, nämlich vom 01.07.1988 bis zum 09.01.2015, also in 26 Jahren und 6 Monaten legte der DOW um zirka 740% und der SMI um zirka 505% zu, wobei beim DOW JONES im Gegensatz zum SMI die Dividenden mitberücksichtigt wurden.
 
 


Dabei haben wir den DOW JONES in US Dollar berechnet und den SMI in Schweizerfranken, nun schauen wir uns diesen Vergleich, in der für uns relevanten Währung an, nämlich im Schweizerfranken.
01.07.1988 bis 09.01.2015




Vom 01.07.1988 bis 09.01.2015

SMI CHF + 504.03% 

DOW JONES CHF + 458.87%

Wir erkennen, dass der SMI in Schweizerfranken gerechnet, besser abgeschnitten hat als der DOW JONES. Da wir in der Schweiz leben und unseren Lebensunterhalt im Schweizerfranken beschreiten, ist diese Währung für uns auch relevant. Was nützt es uns, wenn der DOW JONES im US Dollar gerechnet, um 40 % mehr zugelegt hat als der SMI, der US Dollar im gleichen Zeitraum aber um 40% gegenüber dem Schweizerfranken verliert.

Nun vergleichen wir die letzten 20, 15, und 10 Jahre, dazu nehmen wir den DOW JONES, den SMI, sowie die von mir bevorzugten, über 100 jährigen Einzelaktien, Novartis, Roche und Nestle. Ebenfalls nehmen wir "deinen" BGF World Gold Fund in Schweizerfranken hinzu.

09.01.1995 – 09.01.2015
 



09.01.1995 – 09.01.2015

BGF World Gold Fund CHF + 128.83%

DOW JONES CHF + 263.66% 

SMI CHF + 247.90%

Novartis N CHF + 562.87%

Roche Hldg CHF + 345.10%

Nestle N CHF + 495.49%

09.01.2000 – 09.01.2015




09.01.2000 – 09.01.2015

BGF World Gold Fund CHF + 144.73%

DOW JONES CHF - 0.72% 

SMI CHF + 22.18%

Novartis N CHF + 73.30%

Roche Hldg CHF + 50.47%

Nestle N CHF + 148.55%


09.01.2005 – 09.01.2015





09.01.2005 – 09.01.2015

BGF World Gold CHF + 6 .91%

DOW JONES CHF + 43.55%  

SMI CHF + 58.86%           

Novartis N CHF + 72.26%

Roche Hldg CHF + 112.29%          

Nestle N CHF + 141.56%      
   
Grafik Quelle: Bloomberg UBS AG


Fazit aus dieser Zahlen und Charttheorie ("Spielerei")

Die "langweiligen Brot und Butteraktien" haben in jeder Zeit-Periode die Vergleichsindex SMI und DOW JONES geschlagen. Dies erwähne ich in Hinblick auf die in Mode gekommenen, INDEX-ETF oder INDEX-FONDS.

Der DOW JONES und der SMI haben in Schweizerfranken gerechnet, die letzten 15 Jahren, aufgrund der zwei verehrenden Crashs im 2000 und 2008 kaum Performance gemacht, der DOW JONES sogar ein minimales Minus. Dies erwähne ich in Hinblick auf die anscheinend überbewerteten Börsen.

"Dein" World Gold Fonds hat seit 2011 zirka minus 60% gemacht, du hast ihn ziemlich nahe am bisherigen Tief erwischt, im Moment bist du Dank deiner mutigen Zukäufe "nur" noch zirka 3.5% im Minus mit diesem Investment. Dies erwähne ich in Hinblick auf die von mir angesprochene, langfristig gesehene, grosse Chance in diesem Investment.
Der US Dollar verliert gegenüber dem Schweizerfranken seit Jahren an Wert. Dies erwähne ich in Hinblick, warum ich dir geraten habe den Goldminenfonds zu wählen, welcher dir das Währungsrisiko USD / CHF absichert. 


Kaufkraftverlust US Dollar seit 1913





 

Donnerstag, 8. Januar 2015

INVESTIERE IN DER NOT DANN HAST DU IN DER ZEIT


 
Das heisst, du investierst, wenn die Stimmung mies ist, je mieser, umso mehr investierst du. Ich verbiete dir an einem Tag wie heute zu investieren, das machen nur Luschen, Lemminge und Aktienschafe.

Ich dachte mir halt, da der Goldminenfonds in den paar Tagen im neuem Jahr um 8% gestiegen ist, nehme ich das Momentum mit.

Geh mir weg mit diesen Pseudobörsenbegriffen, bei einem Goldminenfonds gibt es kein kurzfristiges Momentum, ich habe keine Ahnung, wann die Goldminenpreise zu ihrem fairen Wert zurückfinden, langfristig gesehen werden sie es aber, darum lass dir Zeit, investiere generell nie in steigende Kurse hinein.

Zusätzlich kommt in dieser Börsenphase hinzu, solange die Kurse im Plus stehen, solltest du nur noch 80% deines dir zur Verfügung stehenden Kapitals investieren, 20% lässt du Cash auf dem Konto, bis die Börsen um zirka 10% korrigieren, dann gehst du wieder in die Vollen. Dies aus zwei Gründen, der eine ist rein psychologisch, du fühlst dich einfach besser, wenn du Geld auf dem Konto hast um jederzeit nachkaufen zu können, sobald die Kurse nach unten korrigieren.

Zum anderen sind die Börsenanalysten vorsichtig optimistisch geworden, sie sind sich aber der Gesundheit des Bullenmarktes nicht bewusst, deswegen werden die Banken ihren Kunden weiterhin mit Bedacht zu Aktien raten. Da sich die Kunden, aufgrund der tiefen Zinsen, beinahe genötigt fühlen in Aktien zu investieren, sind sie sich "noch" unsicher, deswegen werden wir auch dieses Jahr weiterhin volatile Kurse auf dem langen Weg nach oben haben.  

Damit du die Volatilität noch besser ausnützen kannst, fängst du nun zusätzlich zum investieren, auch noch an zu sparen, verstehst du mich?

SIR! YES, SIR!!!


Hehe, Witzbold!

John, du bist ja für das Jahr 2015 weiterhin positiv gestimmt, was müsste passieren, um dich umzustimmen? Ich meine, ist es nicht möglich, das morgen die Kurse fallen und wir in einen längerfristigen Bärenmarkt tauchen?

Dazu müsste morgen ein unvorhergesehenes Ereignis stattfinden, welches die Märkte dramatisch beeinflusst, dies ist jederzeit möglich, doch bedenke, solche Ereignisse sind sehr selten, sodass es anlagetechnisch keinen Sinn macht auf ein solches Szenarium hin zu investieren.

Was mich umstimmen oder vorsichtiger agieren liesse, wären rasant anwachsende Aktienkurse, die von mir oft erwähnte, gefährliche Euphorie der Anleger könnten mich dazu bewegen einen Teil meiner Aktien abzusichern oder zu verkaufen, von dieser gefährlichen Überschwänglichkeit sind wir aber noch ein gutes Stück entfernt, sodass du bei Kurstauchern weiterhin beherzt zugreifen kannst.

Weisst du, es braucht nicht nur Mut bei fallenden Kursen zu kaufen, nein es braucht ebensolchen bei einem langfristigen Bullenmarkt. Nicht wenige Aktieninvestoren sind momentan hypernervös, kaum gehen die Kurse nach unten, suchen sie das Weite, entweder durch unvernünftig gesetzte stop-loss Order, oder durch plötzlich auftretende Panikattacken, ausgelöst von irgendeiner negativen Wirtschaftsnachricht. Diesen Anlegern fehlt es an Weitsicht, Zuversicht und Erfahrung, sie sind die ewig Gehetzten, entweder hetzen sie den Kursen hinterher oder sie hetzen vor ihnen davon.

Zusätzlich zu dem ultramikroschnellen Computerhandel, sind es die Gehetzten, welche dir ermöglichen deine Aktien zu günstigeren Kursen aufzustocken, ein Hoch auf die schwachherzigen, mutlosen, hasenfüssigen Aktienanlegern.

Unter der Prämisse des sehr erfahrenen Investors im kurzen Video unten, möchte ich dich noch einmal versichern, wenn kein unerwartetes aber auch unwahrscheinliches, weltwirtschaftsrelevantes negativ Szenario eintrifft, haben wir ein sehr gutes Börsenjahr vor uns.

Danke John, das gibt mir Mut, dann warte ich mit weiteren Investitionen auf einen Tag mit negativen Kursverlauf, je nach Kursentwicklung kaufe ich noch weitere Anteile vom Goldfonds oder sonst vom Classic Global Fonds hinzu.

Sehr gut. Rühren und wegtreten!

Nobody knows Nothing


Sonntag, 4. Januar 2015

WERT & PREIS
 
 
 
John Law, Adam Smith und Karl Marx haben sich schon mit diesem Thema auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang wird häufig auf das Wasser-Diamanten-Paradoxon hingewiesen. Im Sinn nach geht es um Nutzen, Wert und Preis. Das Wasser zum Beispiel hat einen Nutzen und damit einen hohen Wert, hingegen einen viel geringeren Preis als ein „nutzloser“ Diamant, obwohl dieser keinen Wert hat, hat er dennoch einen viel höheren Preis. Man könnte anstatt Wasser auch Brot nehmen und den Diamant mit Gold austauschen.

Es kommt jeweils auf den Umstand sowie auf den Nutzen an wie wertvoll ein Gut ist. In der Wüste kurz vor dem verdursten würden wir wohl einen höheren Preis für ein Glas Wasser bezahlen, als für einen lupenreinen Diamanten.

In diesem Zusammenhang kann man sich auch die Frage stellen, wie viel Geld brauche ich um glücklich zu sein? Unter normalen Umständen benötige ich ein Wort, um diese Frage zu beantworten:

"MEHR"

Wäre ich unheilbar krank oder dem Tode geweiht, wäre meine Antwort eine andere: "Kein Geld der Welt kann mich glücklich machen!"

Merke: Wert und Preis ist umstandsabhängig!

Ob eine Aktie billig oder teuer ist, relativiert sich, wenn sie steigt. (John Doe)


Den Preis einer Aktie bestimmt der Markt, den Wert bestimmt der Anleger




Den genauen Wert eines Unternehmens auszurechnen ist eine Illusion, jede Bewertungsmethode hat verschiedene Schrauben, an denen ein kreativer Buchhalter nach unten oder oben drehen kann. Ich lese keine Geschäftsberichte, keine Halbjahreszahlen und keine Analystenmeinungen. Die interessieren mich nicht, da ich sie nicht wirklich verstehe, ihnen aber wirklich misstraue.

Nein, ich interessiere mich für die Geschichte eines Unternehmens und dessen Zukunftsaussichten, ich will das Beste, Grösste und über Jahrzehnte erfolgreichste Unternehmen. An der Börse sind Zahlen, Schall und Rauch, es ist der Name eines 100 jährigen Unternehmens welcher für Seriosität, Zuverlässigkeit und Erfolg bürgt.

Das Ziel eines durchschnittlichen Investors ist maximale Rendite mit möglichst wenig Aufwand und Risiko. Diese Rendite lässt sich auch erreichen, wenn der Anleger seinen Kontrollbereich nicht verlässt um zu versuchen den Markt zu timen, sobald er dies macht unterliegt er dem Irrglauben er hätte Kontrolle über die Weltwirtschaft, er könne auch nur erahnen ob die Börse in einem halben Jahr höher oder tiefer steht, das ist Unsinn und performancevernichtendes Denken.

Diese fatale Denken entsteht aus dem Herdentrieb heraus, geschürt durch ein Übermass an (überflüssigen) Informationen, die wir tagtäglich konsumieren. Je nachdem was der Anleger gerade liest, sieht oder hört kommt die Ratio mit Argumenten daher, warum die Aktien weiter steigen oder fallen werden.






Am Montag, gerade als alle Börsen am Sinken sind, weil sich die US-Wirtschaftsdaten unerwartet stark verschlechtert haben, liest der interessierte Anleger in einer renommierten Finanzzeitung diesen Beispielsatz:

 "Die Aktien sind zu schnell gestiegen ohne fundamentale Hintergründe, die Krise ist bei weiten nicht überwunden, Schulden mit neuen Schulden zu begleichen wird nicht gut gehen, das ganze System kann kollabieren, die Börsen werden markant einbrechen.“

In einem Anlegerhirn geht dann in etwa folgender Denkprozess ab.

Die Ratio sagt dem Anleger, ja genau, siehst du es ist gefährlich weiterhin in Aktien investiert zu bleiben, ich sage raus, die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, niemand ist an Gewinnen arm geworden, nur nicht "zu" gierig werden, einen Teil oder noch besser alles abstossen, das ist vernünftig und in diesen unsicheren Zeiten die richtige Entscheidung.

Die Emotion bestätigt die Ratio und fügt hinzu, heute hast du X Prozent deines Depot verloren, du weisst doch noch wie du dich gefühlt hast, als du beim letzten Crash dreissig und mehr Prozente deines Geldes verloren hast, da hast du dich auch gefragt, warum habe ich nicht vorher verkauft, dann müsste ich jetzt nicht um meine Existenz fürchten. Also hör auf uns „VERKAUFE“

Am Donnerstag als die Börsen wieder anziehen, weil die Arbeitslosen Zahlen in den USA und in Deutschland gesunken sind, liest der Anleger in einer anderen renommierten Finanzzeitung.

"Die Weltwirtschaft, allen voran die USA, ist im vergangenen Jahr 2014 stärker als erwartet gewachsen. Die Börsen weltweit steigen sukzessive, die Aktien sind fair bewertet, es gibt keine vernünftige Alternative zu Aktien. Wie jeder vernünftige Anleger weiss, langfristig erklimmt die Börse ohnehin ständig neue Höhen, Aktien sind auch im Jahr 2015 unentbehrlich in jedem Anlegerdepot."

Nun argumentiert die Ratio folgendermassen: "Das ist nicht von der Hand zuweisen, Aktien rentieren einfach am besten, du bist schon dieses Mal zu spät eingestiegen. Die Hausse kann noch lange so weitergehen, es gibt wirklich keine vernünftige Alternative zu Aktien, es ist vernünftig die Aktienquote aufzustocken, es ist eine Frage der Vernunft, schliesslich geht es um die langfristige Vermögensvermehrung.

Die Emotion bestätigt auch dieses Argument: Ja, es fühlt sich gut an zu den Gewinnern zu gehören, heute allein hast du wieder X Prozent verdient und das an einem Tag, wenn du dann in ein paar Jahren vielleicht doppelt oder dreimal so viel Geld hast, dann musst du dir finanziell keine Sorgen mehr machen, das ist ein gutes Gefühl. Also „KAUFEN“ ist angesagt.

Diesem Wechselbad von Vernunft und Gefühlen ist jeder Anleger ausgesetzt, das Gehirn ist ständig am Arbeiten und analysieren, selbst dem hartgesottensten Anleger, ob Privat oder Institutionell gehen solche Gedanken durch den Kopf, er muss sich jeden Tag damit auseinander setzen. Mal handelt er auf die eine Seite, mal auf die Andere, mal verliert er dabei, mal gewinnt er, mal hat er Recht, mal hat er Unrecht.

Ein Anleger fährt am besten, wenn er sich vor dem investieren eine klare Strategie zu recht legt, indem er sich ein Ziel setzt, was er mit seinem Investment überhaupt erreichen will und wie er das umsetzen muss, um auch dort anzukommen. Logischerweise geht es um die Vermehrung oder wenigstens um den Erhalt des Kapitals.

Eine erfolgversprechende Strategie ist die lebenslange Aktieninvestmentstrategie, dabei darf es dem Anleger nicht kümmern was die Wirtschaftsmedien, die Analysten und die anderen Anleger schreiben, sagen oder machen. Nein, das ist uninteressant, wer in erfolgreiche gut geführte Unternehmen investiert, dessen Profit steigt im gleichen Masse, wie sein Risiko abnimmt. Dem unwillkürlichen Auf und Ab der Aktienpreise gilt es mit stoischer Ruhe zu begegnen.

Fazit: Zuviel analysieren und denken kann Performance kosten, die Aktienpreise pendeln sich langfristig an die Durchschnitts Performance heran, diese wiederum erhöht den Wert des Portfolios. Dieser Wert setzt sich aus den Unternehmen zusammen, welche sich im Portfolio befinden, nicht aber aus dessen "momentanen" Preis.