Sonntag, 18. Januar 2015

 
INTEGRITÄT
 

 
Hallo John, ich weiss nicht wo mir der Kopf steht, verzeih mir, wenn ich dich noch einmal behellige, aber dennoch interessiert mich deine Meinung zum Entscheid, den Euro-Mindestkurs aufzugeben, ist doch ein Thema, welches sicher auch den einen oder anderen Leser "unseres" Blogs interessieren könnte. Ich bin überzeugt, dass die über 250 Leser die täglich reinklicken, an deiner Meinung interessiert sind. Vor allem, wie man sich "investitionstechnisch" verhalten soll, wird einige interessieren.
 
Ehrlichkeit

Nein, ich habe keine Meinung zu diesem Entscheid, er interessiert mich nicht. Es interessiert mich auch nicht, warum die Börse gesunken ist, der Markt findet immer einen Grund zur Über und Untertreibung, was soll ich mich mit ihm streiten. Mich interessieren ausschliesslich meine Unternehmen, in welche ich investiert bin. Hat sich bei ihnen etwas geändert, wenn nicht, ist alles im grünen Bereich, es ist deren Aufgabe auf wirtschaftsrelevante Ereignisse zu reagieren. Sie werden ihre Geschäftspolitik im Interesse des Unternehmens und deren Eigentümern, also mich, dem aktuellen Anlass gerecht, anpassen. Ihnen und ihrem langjährigen Leistungsausweis vertraue ich, da mache ich mir keine Sorgen, ich empfehle dir und den Lesern, es mir gleich zu tun.

Nehmen wir die aktuelle Situation, die Reaktionen der Medien und Investoren beweisen ihre Unsicherheit mit unerwarteten Situationen umzugehen. Jeder hat (s)eine Meinung und tut diese kund. Mich interessieren sie nicht, mich interessiert mein Portfolio, denn auf dieses habe ich Einfluss, auf den Verlauf der Schweizerwirtschaft oder deren Währung habe ich keinen Einfluss.
 
Wenn ein Schweizernationalbankpräsident seine Zuhörer anlügt, dann habe ich das zu akzeptieren, jeder hat das Naturgegebene Recht zu lügen, Geschäfte würde ich mit solch einem Hallodri nicht machen. Es ist eine Sache etwas nicht zu sagen, eine Andere ist es, über eine Angelegenheit stinkfrech zu lügen. Wer meint lügen zu müssen, um andere zu schützen, um ein Geheimnis zu wahren, um des Volkswillens, um Spekulanten an ihrem tun zu hindern oder aus was für einen Grund auch immer, der masst sich an zu wissen, was für Andere gut ist, er erhöht sich über diejenigen, die er anlügt, er will bewusst manipulieren. Ich gebe niemanden mein Einverständnis zu wissen was gut für mich ist, wenn das Schweizer Volk dies tut, dann soll es so sein.
 
Kein erfolgreicher Unternehmer lügt seine Partner an, er ist ehrlich mit seiner Wortwahl, sein Wort zählt mehr als ein schriftlicher Vertrag. Integrität ist das Geheimnis seines langjährigen Erfolgs, er verzichtet lieber auf ein lukratives Geschäft, wenn dadurch seine Glaubwürdigkeit verloren gehen könnte. Glaube mir mein Freund, mit Ehrlichkeit kommst du langfristig weiter und weit in deinem Leben. Mit lügen und betrügen kannst du kurzfristig Erfolg haben, ein glückliches Leben wirst du nicht führen, sei dir dessen stets bewusst.
 
Der Zweck heiligt die Mittel, heisst es, wenn die Mittel aber nicht den Zweck heiligen, dann heiligt der Zweck nicht die Mittel. Keiner, nicht mal der Notenbankpräsident selber, weiss ob seine Mittel den Zweck heiligen, das ist lediglich seine Meinung, auf eine Meinung hin, seine Integrität aufs Spiel zu setzen zeugt von wenig Verantwortung, gegenüber sich selbst und dem Zweck. Soviel zum Entscheid des Notenbankpräsidenten.  
 
 
  
Mein Portfolio, Mein Geld, Meine Möglichkeiten
 

 
 

Das ist es, was dich, mich und die Leser interessiert alles andere ist Meinungsaustausch von unabwendbaren Ereignissen, also lass uns über unsere Möglichkeiten reden.
 
Merke dir folgenden Grundsatz für das langfristige investieren in Aktien.
 
Die Börse zeigt ihr wahres Gesicht nur in der Schau nach rückwärts, in der Schau nach vorwärts trägt sie eine Maske (John Doe)
 
Demzufolge ist jede kurzfristige Börsenhandlung, mit Blick nach vorne eine Vermutung, was sich hinter der Maske verbergen könnte, wissen kannst du es nicht, wer auf Vermutungen hin sein Geld einsetzt, der spekuliert, er kann Recht haben aber genauso gut kann er sich irren.
 
Da wir aber investieren und nicht spekulieren, interessiert uns der kurzfristige Blick nach vorne nicht wirklich, wir nehmen ihn zu Kenntnis, lassen uns aber durch seine Maskierung nicht täuschen. Wir investieren mit Blick zurück, so paradox das klingt, so logisch ist dieser Investitionsstill, rückwärts betrachtet erkennen wir, dass sich die Börse langfristig mit zirka 8% pro Anno nach oben entwickelt, dies macht sie mit enormen Getöse, das heisst, sie macht es nicht kontinuierlich, sondern diskontinuierlich.
 
Diese Diskontinuität kann deine Freundin sein oder dein ärgste Feindin, allein es kommt darauf an, wie du mit ihr umgehst. Versuche erst gar nicht ihr mit Emotionen zu begegnen, sie interessiert sich nicht dafür. Du kannst sie dir nur zur Freundin machen, wenn du ihr mit einer Strategie entgegentrittst. Wie sieht so eine erfolgsversprechende (Freundschaft) Strategie aus? 
 
Du investierst eine erste Tranche in deine Unternehmen (in deinem Fall Fonds), ohne wenn und aber, sobald eine Situation wie jene, die am 15. 01.2015 eintraf. Die Börse, in diesem Fall die Schweizerbörse, sinkt von einer Minute auf die andere um zirka zehn Prozent, da bleibt für einen Langfristinvestor keine Zeit um Fragen zu stellen, in solchen Momenten heisst es zuerst schiessen (kaufen), dann nachladen (zukaufen) und dann erst fragen.
 
Eine solche Reaktion hat stets mit Panik zutun, die Aktienschafe sowie die Computerprogramme wurden durch irgend ein Ereignis erschreckt, ihr erster Gedanke ist Flucht (verkaufen), wenn sie weit genug gerannt sind kommen sie langsam zur Besinnung, sie bleiben stehen und gelangen zur Einsicht, dass sie ihn Panik gehandelt haben, langsam kehren sie zum Ursprung des Geschehen zurück, das heisst sie kaufen wieder Aktien. Auf die höheren Aktienpreise zahlen sie nochmals Courtage, Spesen und Gebühren, dies ist der Lohn ihrer Angst, die Banken, die Broker und die Diskontinuität lassen freundlich grüssen. 
 
Nach weiteren zehn Prozent Minus, fängst du wieder an zu schiessen (kaufen), dies machst du solange bis du keine Munition (Geld) mehr hast. Natürlich bist du der Börsendepp, wenn die Aktien nach deinem ersten Kauf weiter sinken aber das braucht dich nicht zu kümmern, denn im Nachhinein sind die Emotionalen immer schlauer als die Rationalen. Die Rationalen sind kurzfristig gesehen, wenn es mit den Kursen weiter nach unten geht, immer die Deppen, langfristig gesehen sind sie aber die erfolgreichen Deppen. 
 
Die Emotionalen folgen den Schlagzeilen, die Rationalen folgen dem Geld. (John Doe)
 
Ein erfolgreicher Schweizer Unternehmensinvestor, setzt auf die Weltwirtschaft, allen voran auf die Amerikanische, dies hat sich seit über zweihundert Jahre ( 17. Mai 1792 ) bewährt, er setzt aber nicht auf ihre Währung, das hat sich, für einen in der Schweiz lebenden Investor, nicht bewährt. Es gibt genug erfolgreiche Schweizerfirmen, die auch in den USA ihre Geschäfte machen, sie sichern sich gegen Währungsverlust ab, mit Ihnen ist ein Schweizer Investor langfristig gesehen sehr gut gefahren. 
 
Ein erfolgreicher Aktieninvestor muss nicht intelligent sein, er muss aber seine Emotionen in den Griff bekommen, das geht aber nur mit einer sturen Strategie, zu dieser gehören Mut, Geld und Geduld.
 
Wer schon voll investiert ist braucht nur noch Geduld, er braucht erst wieder Mut, wenn Euphorie herrscht, um einen Teil seiner Aktien zu verkaufen, damit er in einer Panik (so wie momentan an der Schweizerbörse) Geld hat um Aktienunternehmen (nach) zu kaufen.
 
Und was macht ein erfolgreicher Langfristinvestor, wenn sein Depot kurzfristig zusammenbricht? Er macht es wie Sorbas und Basil.
 
"Sorbas kann nicht verhindern, dass das Bergwerk zusammenbricht, er plant den Bau einer Seilbahn, um den Waldbestand des darüberliegenden Berges nutzen zu können. Die fertige Seilbahn wird unter Anwesenheit von Gästen eingeweiht, bricht jedoch bei der Inbetriebnahme in sich zusammen. Basil und Sorbas bleiben alleine am Strand zurück. Basil bittet seinen Freund, ihm das Tanzen beizubringen, woraufhin beide sich zum Sirtaki an die Schulter fassen.
 
 

 
 
 
So, lass uns tanzen mein Junge, bis sich dein Portfolio wieder aufbaut.