Donnerstag, 4. Juni 2015

QUALITÄT
 
 
 
Kaufen, Halten, Verkaufen ?

Ein erfahrener Anleger ist immer investiert, nicht immer prozentual gleich, aber immer investiert. Jeder vernünftige Anleger oder jener der sich dafür hält, muss sich bewusst sein, wenn er der Hellseherei nicht kundig ist, sollte er die Geldanlage schon beinahe wissenschaftlich betrachten. Ein erfolgreicher Investor beruft sich auf Wahrscheinlichkeiten, sowie auf rationale Erfahrungswerte.

Langweiliges investieren, allen Unkenrufe zum Trotz, ist angesagt. Kein wildes hin und her, ruhig und gelassen in den Aktiensommer 2015, nix mit:

"Sell in May and go away...but remember to come back in September"

Der intelligente Investor weiss, dass er für eine Aktie, welche momentan bei 100 notiert, beim Verkauf nur 99 erhält, ein Prozent betragen durchschnittlich die Transaktionsgebühren wie, Courtage, Spesen, Stempelsteuer und Spread (Unterschied zwischen dem Ankaufs- und dem Verkaufskurs).

Jetzt hat er also „nur“ noch 99 zum wieder investieren, von diesen 99 gehen dann bei einer Neuinvestition erneut ein Prozent ab, also effektiv, kann er aus 100 nur zirka 98 wieder investieren, 2% frisst die Transaktion.

Diese zwei Prozent heisst es erst mal wieder gut zu machen, um auf dem gleichen Niveau, wie vor dem Verkauf und Kauf zu kommen. Nun kommt hinzu, wann ist der richtige Zeitpunkt? Ganz einfach, wir wissen es nicht, von der Vergangenheit kann man nur so viel ableiten, nach jedem Kurssturz ging es mit den Kursen auch wieder hinauf.

Jede Krise wurde von einer anderen Krise abgelöst, Krisen gehören zum Fortschritt wie das fallen der Blätter im Herbst. Bäume sehen kahl vielleicht nicht ganz so gut aus wie mit bunten Blättern, aber wir wissen, im Sommer steht der Baum wieder in voller Pracht da. Ihn im Herbst zu fällen wäre Stumpfsinn, wir können uns auf unsere Erfahrung und auf die Natur verlassen. Genauso ist es auch im Aktienhandel, die verschiedenen Phasen gehören dazu, Ups and Downs garantieren uns einen liquiden Markt, so dass wir in der Gewissheit ruhen können, der Preis meiner Aktie schwankt zwar, aber er wird sich um Faktor Wert zur Zeit erhöhen.


 
Finanzielle Verantwortung
 
Seine finanzielle Sicherheit zu garantieren ist eine Lebensaufgabe, deren Wichtigkeit man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Dieser Verantwortung Rechenschaft zu tragen, sollte ein erfolgreicher Anleger nie in fremde Hände legen. Sich auf niemanden zu verlassen, ist in Geldgeschäften, eines der obersten Gebote. Derjenige, der sich dieser Verantwortung bewusst ist und sie erfolgreich wahrnimmt, wird nie der Allgemeinheit zu Last fallen, im Gegenteil, er kann für diese, ein wertvolles Mitglied, im wahrsten Sinne des Wortes, werden.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten (diesen Satz habe ich schon so oft gehört) ist es wichtiger denn je, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wer kennt das nicht, wenn es an der Börse so richtig rund läuft, (wie in diesen Zeiten, ein Widerspruch der einen hellhörig werden lassen sollte) ist man beschwingt und gleichzeitig ängstlich, der Anleger fragt und sagt sich: „Wie geht es weiter, der nächste Absturz kommt garantiert und dann bricht alles zusammen, ich verkaufe und bring mein Geld in Sicherheit!“ Ein kostspieliger Trugschluss, der sich aber erst nach längerer Zeit bemerkbar macht. Selbst, wenn sich der Entscheid kurzfristig als richtig herausstellt, bedarf es nach einer gewisser Zeit die zweite Entscheidung, wann steige ich wieder in den Markt ein!? Diese zwei Entscheidungen richtig zu fällen, gleicht einem Glücksspiel, und wie oben erwähnt, 2% sind sicher schon mal weg!

Interessant für den interessierten, verantwortlichen Investor, obwohl wir „schwierige Zeiten“ haben (wie immer) braucht er eine grössere, schmerzhafte Korrektur von über 20 bis 30 Prozent minus, momentan nicht fürchten, dazu sind die Zeiten noch zu schwierig, schwierige Zeiten sind gut für die Börse, gegenteilig, sind unbekümmerte, schwungvolle, euphorische Zeiten, schlecht für die Börse.

Wer in den Markt einsteigt, muss lernen, mit der hohen Volatilität richtig umzugehen. Die täglichen Schwankungen muss er ausblenden. Langfristiges Aktieninvestment ist vergleichbar mit einer Schifffahrt. Derjenige, der sich gedanklich auf jede einzelne Welle konzentriert, wird seekrank. Der Andere, der auf den Horizont hinausblicken kann, dem wird es gut ergehen – selbst während einer rauen See.

Ich bevorzuge die grossen Luxusdampfer, die langsam, ruhig, gemütlich und sicher vorankommen, bei rauer See schaukeln sie nicht so unangenehm hin und her, wie die kleineren, flitzigen Motorboote, die zwar bei ruhigem Seegang schneller vorankommen als ein Luxusdampfer, bei hohem Seegang müssen sie aber ihr Tempo massiv drosseln, wenn sie nicht untergehen wollen.

Nach einer intensiven Studie der Weltmeere (um bei diesem Bild zu bleiben) bin ich zur Einsicht gekommen, dass ich mit einem Luxusdampfer, bequemer, luxuriöser, sicherer und vor allem schneller ans Ziel komme, als jedes Schnellboot!



Kurzfristig können die Kurse korrigieren, langfristig aber sind die Perspektiven hervorragend. 
Wir alle wissen das Aktien auf lange Sicht die besten Renditen abwerfen, trotzdem sind die meisten Anleger gegenüber Aktien skeptisch eingestellt, denn sie nehmen an sie würden übervorteilt und am Aktienmarkt geht es nicht mit rechten Dingen zu, nur die „sogenannten Profis“ können dort Geld verdienen. Wir, die „sogenannten Kleinanleger“ werden nur abgezockt. Ohne Fachwissen und Insiderinfos wirst du über den Tisch gezogen. Was, wenn die Firma pleitegeht, das Geld ist dann weg.

Es fehlt den Anlegern also an Vertrauen zur Börse, sie sind pessimistisch und werden in ihrem Pessimismus durch ihre eigenen Fehler auch noch bestätigt, denn sie verkaufen in der Panik und kaufen in der Euphorie. Ein erfolgreicher Investor wird dann schnell als Profiteur und Scharlatan hingestellt, der zu faul ist mit seiner Händearbeit Geld zu verdienen, dabei ist er nur smart und optimistisch.

In Europa gibt es viel zu wenig Fürsprecher für die Aktie, welche als Investment für die Altersvorsorge am Besten geeignet ist. Mir ist es ein absolutes Rätsel, warum in den Schulen nichts über das Finanzwesen gelehrt wird, wie man als Jugendlicher mit Geld umgehen sollte, wie und wann man anfangen sollte zu investieren und vor allem, die vor und Nachteile der einzelnen Finanz Produkte!?

Kostolany sagte einmal: „Früher gingen die Menschen nach Amerika, heute geht ihr Geld dorthin. Recht hat er, schauen wir uns doch mal die Aktien Quoten an. In der Schweiz und übrigen Europa haben ungefähr 10% der Anleger, die über Geld verfügen, dieses in Aktien investiert. In den USA 50%, die Chinesen sind mächtig am Aufholen! Kein Wunder sind immer mehr Firmen von Europa im Besitz von Chinesen und Amerikanern.


 
Eine fiktive Geschichte aus dem Alltag eines Aktienanleger




Anfangswoche an einem strahlenden Montagmorgen, kauft Herr Lemming die Aktie Fantasia. Am Mittwoch fällt sie durch schlechte Wirtschaftsnachrichten mit dem gesamt Markt. Nach nur einer Woche ist sie um über 8% im Minus. Nach einer weiteren Woche, wird sie an einem regnerischen Mittwoch, wegen Verlustaversion, mit 13% Minus verkauft, die Spesen sind Herrn Lemming egal, Hauptsache nicht noch mehr Verlust.

Nächsten Monat fällt sie um weitere 7%, da die Firmenleitung ein schwächeres Quartalergebnis bekannt gab. Herr Lemming ist froh, denn er hat ja „nur“ 13% Verlust gemacht, die Anderen Dummköpfe haben schon 20% Minus gemacht, bald steige ich günstiger wieder ein, sagt sich Herr Lemming.

Doch Hoppla, nach den doch nicht so katastrophalen Quartalszahlen und Dank einem grösseren Auftrag für das Unternehmen, steigt die Aktie zu seiner Überraschung um 5%, na gut ich warte noch und beobachte die Aktie weiter, ich habe ja immer noch weniger Verlust als die Anderen, sinniert Herr Lemming vor sich hin.

Die Anderen denken sich aber, aha die Aktie ist wieder im Kommen, wir kaufen günstiger hinzu, ergo steigt die Aktie bis Ende Monat um weitere 15%. Bei Herr Lemming kommt eine gewisse Panik auf, denn anscheinend hat die Aktie das Schlimmste überwunden, die Fantasia ist im Kommen, ich muss wieder einsteigen, bevor der Zug abfährt, stellt Herr Lemming euphorisch fest. Am nächsten Tag ist Fantasia zwar, mit einem gestiegenen Gesamtmarkt, um weitere 2% nach oben gegangen, aber Herr Lemming bekommt sie immer noch günstiger als er beim ersten Mal für Fantasia bezahlt hat. Das ist halt das Risiko, welches man als Aktienanleger eingeht, denkt sich Herr Lemming.

Welche Katastrophale Auswirkung dieses Denken auf ein Depot haben kann, stellt sich erst nach genauer Analyse über Jahre hinweg heraus, ganz abgesehen von der Auswirkung auf die Psyche, welche das Auf und Ab der Aktie natürlich mitmacht, obwohl es immer so lustig klingt, die Masse der Anleger ist sich, tatsächlich, selbst der grösste Feind. Mit einem zusätzlichen Schubs von den Banken und den Brokern, welche als einzige an jedem Trade verdienen, stürzen sie sich selbst ins finanzielle Aktien-Debakel.

Reich, durch den Zinseszins Effekt, wird man durch solche Transaktionen, garantiert nicht!