Montag, 11. August 2014


VERMÖGEN





Es bedarf Vermögen um finanziellen Reichtum zu erlangen.

Dieser Satz klingt zuerst Mal unlogisch, bei genauerer Überlegung wirst du aber schnell den Sinn dahinter verstehen, unter Vermögen verstehe ich die Fähigkeit sein Geld lukrativ einzusetzen, um es gewinnbringend, langfristig zu vermehren. Doch was heisst langfristig?

Langfristig mein junger Freund, heisst dein ganzes Leben lang, lebenslang mein Freund, wirst du deinen Reichtum vermehren. Geld ist nicht da um es auszugeben, dafür ist es viel zu kostbar. Geld ist da um zu arbeiten, damit es dies effizient macht, musst du es am richtigen Arbeitsort einsetzen, nämlich an der Börse, denn nur dort kann es sein ganzes Potential, welches in ihm steckt, im vollen Umfang entwickeln.

Du kommst also nicht an Aktien vorbei, Aktien sind die fleissigsten Geldvermehrer überhaupt, um ihre Arbeitsweise zu verstehen, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit der Börse. Wie in jedem Unternehmen herrschen auch dort verschiedene Arbeitsbedingungen, diese verlaufen in verschiedene Phasen oder Zyklen ab, diese Zyklen gilt es zu verstehen, um ein erfolgreicher "Arbeitgeber" sprich Aktionär zu werden.


Buy and Hold

Zyklen zu timen ist für einen Durchschnittsanleger der grösste Performancekiller überhaupt, dem Durchschnittsanleger ist es verboten seine Aktien bei einem vermeintlichen Hoch zu verkaufen, um sie bei einem vermeintlichen Tief günstiger wieder zurückzukaufen, er wird daran scheitern, denn in der Gegenwart ist es nicht feststellbar, ob wir uns in einer wirtschaftlichen Aufschwungsphase oder im Abschwung befinden. Erst mit Blick in den Rückspiegel also Vergangenheitsbezogen lässt sich der Übergang von der einen Phase zur anderen eruieren. Die Börsenkurse können dieses Bild noch zusätzlich verwässern, weil sie sich nicht strikt an die Wirtschaft halten, das heisst sie können in der Aufschwungsphase sinken und in Abschwungsphase steigen.

Die grossen Kursbewegungen, welche den Erfolg beim Aktienanlegen ausmachen, spielen sich innerhalb kurzer Zeitspannen ab, meistens in Momenten an den kaum jemand damit rechnet. Langfristig gesehen steigen die Börsenkurse sukzessive, die grossen Bewegungen spielen sich aber innerhalb kurzer Zeitspannen ab.

Wer nun versucht diese Zeitspannen zu timen hat die Wahrscheinlichkeit gegen sich, da innerhalb 40 Jahren, zwei Drittel der Rendite an lediglich 90 Handelstagen erzielt wurden. Ein Markttimer, welcher in diesen 40 Jahren also in rund 10`500 Handelstagen diese 90 Handelstage verpasste, hätte gegenüber einem Buy and Hold Anleger eine um über 7% kleiner Rendite, wohlverstanden im Jahr! Der Langfristanleger hätte 10,8% im Jahr und der Markttimer 3,2% pro Anno.

Bei deinen momentan 10`000.- würde das so aussehen:
Bei 3.2% Zins pro Jahr hättest du nach 40 Jahren 35`252.35 CHF
Bei 10.8% Zins pro Jahr hingegen, hättest du nach 40 Jahren 604`770.25 CHF                  

Mit nichts tun hättest du 569`517.90 CHF also über eine halbe Million mehr auf dem Konto.




Für dich als Wirtschaftsstudent bedarf es zusätzlich eine wissenschaftliche Studie, die habe ich hier für dich. Klicke mal rein -----> Studie von Professor H.Nejat Seyhun


Mann mit Hund

Der von mir schon erwähnte und geschätzte Herr Andre Kostolany, pflegte es mit dieser Metapher zu erklären:


Das Verhältnis von Börse und Wirtschaft ist wie das eines Mannes auf einem Spaziergang mit seinem Hund. Der Mann (die Wirtschaft) geht langsam vorwärts, der Hund ( die Börse) rennt vor und zurück, am Ende des Spaziergang kommen aber beide zusammen am Ziel an. Der Hund hat während des Spaziergang viel mehr Wegstrecke hinter sich gelegt als der Mann.


Wenn du schon mal mit einem Hund spazieren gegangen bist, dann weisst du wie schwer abschätzbar es ist, ob der Hund weiterhin vorwärts läuft oder ob ihm nicht ein Geruch in die Nase steigt, sodass er brüsk umdreht um dem Geruch zu folgen, das ist einfach nicht abschätzbar, genauso wenig kann man die Richtung der Börse abschätzen.

Ein erfahrener Hunde (Börse) Flüsterer, kann es eher abschätzen, Betonung auf schätzen, wo sein Hund eventuell eine neue Witterung aufnehmen könnte, als wie ein unerfahrener Hundehalter.

Verstehst du was ich meine?

Nichts tun bringt den grössten Erfolg

Nicht zu vernachlässigen sind ebenfalls die Kosten, welche jede Transaktion verursacht, sowie die Nerven die es braucht um gegen eine ganze Armee von professionellen Geldmanagern aus dem Finanzwesen anzutreten. Eine Metapher: Der Privatanleger ist wie ein Goldfisch in einem Haifischbecken. Sein (finanzieller)Tod ist sicher es ist einfach eine Frage der Zeit, bis er gefressen wird.

Auf das Vermögen zurückkommend, ein Anleger muss das Vermögen aufbringen seine Chancen richtig auszuloten um den elegantesten Weg für sich herauszufinden, welcher ihn langfristig zum Reichtum führt. Das schwierigste am langfristigen investieren ist nichts zu machen, wir sind uns das einfach nicht gewöhnt.

Ohne Fleiss kein Preis wurde einem schon von Kindesbeinen eingetrichtert, nun soll man mit Nichtstun die beste Rendite erwirtschaften, das kann doch nicht sein, mahnt einem das anerzogene Unterbewusstsein, du musst etwas für deinen Erfolg leisten, ansonsten wird das nix mit dem Reich werden. Beim nächsten Kursrückgang wird der „Unvermögende“ Anleger schwach und greift aktiv ins Geschehen ein, meistens mit fatalem Ergebnis wie wir bei unserer Rechnung deutlich gesehen haben.

Merke dir: Nichtstun erfordert an der Börse enormes Engagement und zum Teil harte Arbeit, wenn auch „nur“ geistiger Natur.          


Ein Leben lang?

Beim Satz lebenslang, bekamst du den Gesichtsausdruck eines überführten Verbrechers vor Gericht, dem vom Richter das Urteil "Lebenslange Haftstrafe" zugesprochen wurde. Damit ich dich dorthin bekomme wo ich dich will, setze ich noch einen oben drauf. "Ich verurteile dich zur "Lebenslangen Investition in Aktien, ohne Aussicht auf Bewährung."

Warum dieses lebenslang aber unheimlich Spass machen kann und was es mit dem Satz "Geld ist nicht da um es auszugeben, dafür ist es viel zu kostbar" auf sich hat, das erzähle ich dir in einer unser nächsten Sitzungen.

Bis dahin mein junger Freund, ich freue mich schon darauf.