Freitag, 15. August 2014

„NICHTS (BÖSES) SEHEN, NICHTS (BÖSES) HÖREN, NICHTS (BÖSES) SAGEN“!




 
Sind ebenfalls sehr wichtige Eigenschaften um ein erfolgreicher Börsianer zu sein. Wie musst du nun das verstehen?

Schau nicht auf das was andere Investoren machen, denn du kannst einem erfolgreichen Investor nichts "abschauen". Du siehst nicht, wann er kauft oder gegebenenfalls verkauft, du kennst nicht seine Beweggründe, genauso wenig kennst du sein Risikoprofil. Wenn du ihm etwas abschaust, kann es dir passieren, dass du zu spät siehst, wann er gekauft hat, desgleichen hat er vielleicht schon lange verkauft, bis du es mitbekommst, also wirst du niemals seine Performance erreichen. Als Beispiel nenne ich dir, den allen Börsianern wohlbekannten Starinvestor Warren Buffett, oft kopiert doch nie erreicht!

Das leuchtet soweit auch ein, ist im Grunde genommen aber nur oberflächiges Geschreibe, solche oder ähnliche Aussagen wirst du ebenfalls auf anderen Finanzseiten oder Börsenblogs von „Anlageprofis und Aktienexperten“ zu lesen bekommen. Es gibt sie wirklich, die umsichtigen, erfahrenen sich mit der Materie auskennenden Investmentspezialisten, welche ihre Ansichten dem interessierten Publikum näher bringen. Die Damen und Herren braucht es, um der breiten Bevölkerung die Angst vor Aktien zu nehmen, sodass Herr und Frau „jedermann“ die Chancen und Risiken in dieser Anlage besser verstehen.
 
Dein Weg
 
Solche Plattitüden Weisheiten helfen dir jedoch nicht weiter, auf deinem Weg zum Millionär, aber ausschliesslich um diesen Weg geht es in diesem, deinem Blog. Sein nicht vorhandenes Design, für das sich manch Webdesigner sicher fremdschämt, ist genauso wie das Bild von mir, nicht gerade Vertrauen einflössend. Du bist nicht der Einzige der mich darauf aufmerksam machte, aber genau um das geht es mir. Sei dir bewusst, mit dem Auge siehst du nicht, ob du jemandem vertrauen kannst. Du siehst nicht, ob derjenige auch wirklich die Aktie, welche er dir empfiehlt, selbst in seinem Depot hat. Du siehst nicht warum er dir diese Aktie empfiehlt.

 
Du siehst einen Anlageberater in einem gutsitzenden Anzug mit passendem Hemd und Krawatte, du siehst die korrekt gekleidete Kundenbetreuerin mit Mappe unterm Arm, geschäftig seriös wirkend, auf die wartende Kundschaft zugehend. Du siehst das Erscheinungsbild der jeweiligen Person, welche das Image der Bank repräsentiert, du siehst aber nicht die Beweggründe, sowie die Machenschaften, welche dahinter stecken, warum du gerade diese Aktie kaufen sollst. Schau also nicht darauf was du sehen sollst, sondern schau ausschliesslich auf deinen Mehrwert, welchen du mit deiner Anlage erzielen möchtest.

Dazu eine Anekdote.
 
Nach wie vor ist für mich eine Bank die Kathedrale des Geldes, gleich eines frommen Christen, welcher sich gerne in der Kirche aufhält, um dort zu beten, was ihm das Gefühl verleiht, Gott näher zu sein, halte ich mich gerne in einer Bank auf, um dem Geld näher zu sein. Nach meinem Rückzug aus dem Geschäftsleben, widmete ich mich ganz und gar der Finanzwelt, dadurch ging ich eine lange Zeit bei einer Bank ein und aus. Es erfüllte mich mit Stolz, dass ich vor der Schranke zum Kundenparking, nicht mehr gefragt wurde „was wünschen Sie“, sondern die Barriere ging einfach hoch, da mich die Leute vom Empfang schon kannten , respektive mein Auto. Auf dem Weg zum Büro „meines Kundenbetreuer“ den ich ja schon mehrfach erwähnt habe, betrat ich Gänge und Orte, welche für das „breite Publikum“ nicht zugänglich waren.

Wie du weißt, kleide ich mich, sagen wir mal, sehr unkonventionell, immer in schwarz mit Lederjacke, Hut und Sonnenbrille, auch in den Trainingsklamotten besuchte ich schon meinen Kundenbetreuer. Eines Tages war ich auf einem dieser Kathedralen Besuche, zugegeben nicht so gut gelaunt, vielleicht lag es an der Börse oder an der immer noch nicht erreichten Weltherrschaft. Auf jeden Fall ging ich den Kopf gesenkt durch einen dieser nicht öffentlichen Gänge, als mir so ein Krawattenheini entgegenkam und mich musternd fragte: „Suchen Sie jemanden? Dieser Bereich ist eigentlich nur dem Personal der Bank zugänglich, haben Sie sich beim Empfang angemeldet?“ Mit einer abschätzenden Handbewegung ging ich einfach weiter.
Keine zehn Meter vor dem Büro meines Freundes wurde ich von zwei Security-Männern abgefangen, hinter ihnen stehend, die Krawatte mit geschwelter Brust. „Dürfen wir Sie fragen was Sie hier machen?“ fragte mich der kleinere von den zwei „Wachmännern“ und zeigte mir dabei seinen Ausweis. „Dürfen Sie.“ erwiderte ich im Weitergehen. Da packte mich der andere am Arm, um mich daran zu hindern, ich erwiderte seinen Annäherungsversuch und hielt ihn auch fest, er mich am Arm und ich ihm am Hals, daraufhin wurde der Kleinere wohl eifersüchtig. Mit einem Satz sprang er mir auf den Rücken und packte mich von hinten um den Hals. Im peripheren Augenwinkel sah ich noch wie die Krawatte ein paar Schritte zurückwich.

Es polterte, sodass der in einer Nische stehende Drucker, wie von Geisterhand bedient, anfing zu kopieren. Da mir keine originellen Sätze in solchen Situationen einfallen, schimpfte ich ziemlich derbe vor mich hin, während dem ich die zwei verhinderten Möchtegern-Polizisten von mir abschüttelte. Da es normalerweise sehr ruhig in den Gängen einer Bank zugeht, öffneten sich die Türen links und rechts des Ganges, neugierige Anzüge mit Krawatten traten aus ihren Büros um die Ursache des Lärms zu ergründen, darunter auch mein „Kundenberater“.
Nachdem sich alles aufklärte hatte, setzte ich meinen Hut und Sonnenbrille wieder auf und nahm meinem Freund gegenüber an seinem Schreibtisch Platz. Die Peinlichkeit der Situation war ihm noch ins Gesicht geschrieben, als er meinte: "Du hättest doch sagen können, dass du zu mir willst, weißt du, das wirft auch kein gutes Licht auf mich! Hast du dich verletzt?“ Hatte ich nicht, aber wegen seiner letzten Frage, ist er immer noch mein Freund

Sicher nicht nur wegen diesem Vorfall, aber rein aus Sicherheitsgründen, hiess es, ich könne meinen Freund nicht mehr in dessen Privatbüro besuchen. Ich wurde dann immer in einen der vielen kleinen Kundensalons begleitet, wo ich dann auf ihn wartete. Wenn es sich dann doch mal ergab, um in die Teppichetagen zu gelangen, dann bekam ich so einen kleinen Ausweis an meine Jacke geheftet, aber immer nur in Begleitung einer Person vom Empfang, konnte ich mich dort bewegen.

Die Bank hat das Gebäude schon vor ein paar Jahren zweckentfremdet, das Privatbanking wurde in das Hauptgebäude verlegt, welches passend für diese Kundschaft, umgebaut wurde. Da ich keinen Kundenbetreuer mehr benötige mein Freund ausserdem schon seit Jahren bei einer anderen Bank beschäftigt ist, besuche ich die umgebauten, noblen Schalterhallen, nur noch aus nostalgischen Gründen. Ich erinnere mich gerne daran, wie menschlich und persönlich das Privatbanking früher war. Heute wäre so ein Vorfall, wie der von mir geschilderte, gar nicht mehr denkbar, in dieser "noblen" Bank.


Schau tiefer


 Ich habe dir ja geraten, deinen Aktienhandel nicht bei einem der zahllosen, anonymen „günstigen?“ (nicht wenn es darauf ankommt)  Online Broker zu tätigen, sondern bei einer Kantonalbank mit Schweizer Staatsgarantie zu tätigen. Dadurch hast du meinen Freund den Anlageberater kennen gelernt, bei dieser Bank machst du deine Anlagen auch über das Internet, aber du bist nicht irgendeine Nummer bei meinem Freund, sondern er kennt deine Geschichte, sowie dein Anlageziel.
 
Mit ihm hast du immer denselben Ansprechpartner, was das ganze investieren persönlicher macht, du kannst ihm bei Fragen telefonieren, er wird dir kompetent auf deinen Anlagetyp zugeschnittene Ratschläge geben, welche du befolgen kannst oder auch nicht.
 
Glaube mir, die paar Franken mehr Courtage, wiegt dieser persönliche Kontakt mehr als auf. Ausserdem bürgt die ganze Schweiz für diese Bank, dein Geld bei einer Tripel – AAA Bank zu wissen, lässt dich gut schlafen. Zusätzlich kennst du ihre Geschichte, sowie die Geschäftstätigkeiten mit denen sie ihr Geld verdient. Einer Bank die ohne Staatshilfe Konkurs gegangen wäre, kannst du eben nicht vertrauen, denn schlussendlich musst du den Menschen hinter dieser Bank vertrauen, die haben aber versagt. Ja, selbst nach dieser „Misere“ legen sie ihre Karten nicht offen auf den Tisch, nein sie glänzen mit hübschen Krawatten und teuren Prospekten, ihre Seriosität ist gespielte Heuchelei.

Es geht ihnen nur um ihren Profit, das ist legal, sollen sie doch, das ist ihr Weg, du gehst aber den deinen, solange sie dir nicht in die Quere kommen, lass sie in Ruhe. Wenn sie sich dir aber in den Weg stellen, dann hau ihnen ein paar auf die Fresse. Ja, das meine ich wörtlich, meine Anekdote habe ich dir nicht grundlos erzählt. Was du siehst mein Freund, ist die Spitze des „bösen“ Eisbergs. Wenn du meinst, wie es einstmals bei der Titanic hiess, unsinkbar zu sein, glaube mir, wenn du von ihnen geschrammt wirst, ergeht es dir wie diesem Luxusdampfer. Sicher hast du schon einmal von den Göttern in weiss gehört, aber von den Göttern in Anzug und Krawatte, musst dich genauso in Acht nehmen.

Also, merke dir mein Freund, du hast dich entschieden Millionär zu werden, koste es was es wolle. Du schlägst dir dafür die Nacht um die Ohren, damit du neben dem Studium noch Geld verdienst. Du verzichtest auf jegliche Annehmlichkeiten. Kein Auto. Ein gebrauchtest Handy ohne festen Vertrag. Du warst erst einmal in deinem Leben am Meer und  sasst noch nie in einem Flugzeug. Für eine feste Beziehung hast du keine Zeit, eine eigene Wohnung willst du dir auch nicht leisten, ja selbst die Mensa ist dir zu teuer, deine Grossmutter schmiert dir noch Stullen.

Ein Zustupf von ihr, sowie der Verdienst von deinem Taxi Lohn, ermöglichten es dir weiter 5 Classic Global Equity Fonds zu kaufen, der BGF World Gold ist „leider“ um 3.45% gestiegen, sodass du dort noch wartest mit Zukäufen. Echt jetzt, ich bin stolz auf dich, ich kenne niemanden ausser mir ;-) der diesen harten Weg zum Millionär, mit dieser konsequenten Entschlossenheit vorangeht. Diese Leistung musst du dir immer vor Augen behalten, du gehst deinen Weg, nicht den Weg eines anderen, dem sein Weg, ist nicht dein Weg, das ist dem sein Weg.
 
Lass dich von Anzügen und Krawatten nicht beeindrucken, diese Herren von der Bank wollen nur dein Bestes, sie wollen dein Geld. Ein solcher unseriös wirkender Prolet mit Lederjacke, Hut und Sonnenbrille, der sich nicht zu benehmen weiss, hat aber den Mut zur Ehrlichkeit, diese ist ungeschminkt, authentisch und nicht selten unbequem. Das erkennen die Menschen in meinem Umfeld, manche anerkennen dies sogar, deswegen stellen sie sich mir auch nicht in den Weg.

Fazit für heute mein junger Freund. Blicke tief, lass dich nicht von Äusserlichkeiten beeinflussen, versuche ehrlich, sowie authentisch zu sein, gehe beharrlich deinen Weg, wenn du umfällst, steh so schnell wie möglich wieder auf, schau danach runter auf deinem Weg, damit du erkennst über was du gestolpert bist, fege es auf die Seite und gehe erhobenen Hauptes weiter.  

Bis bald, dein John Doe.