"OCHI"
Guten Abend John,
Muss ich mir immer noch keine Sorgen machen, nach diesem "Nein" ? Wie geht's jetzt wohl weiter mit den Aktienkursen, die werden am Montag wohl kräftig einbrechen? Egal was jetzt alles geschrieben wird, es besteht eine reale Ansteckungsgefahr, sodass die ganze europäische Gemeinschaft gefährdet ist, dies könnte einen Flächenbrand auslösen, welcher die europäischen Wirtschaft und damit die Unternehmen, also die Aktienkurse auf Tauchfahrt schickt.
Sollte ein kluger" Investor seine Aktien nicht absichern oder wenigsten einen Teil von ihnen verkaufen? Wenn es zu einem "Flächenbrand" kommt, dann kann der Investor später, wenn sich alles ein wenig beruhigt hat, günstiger wieder einsteigen, wenn es aber nicht so schlimm kommt, dann kann er ja froh sein, dass er noch einen Teil behalten hat.
Das ist doch rational, oder nicht, wie siehst du es, John?
Hallo mein junger Freund,
Es ist dein Jugend, es ist deine Unerfahrenheit, es ist dein Herdentrieb, es ist deine Angst, welche dich zu solchen Überlegungen und blabla Geschwätz treiben. Nun "(be)lehre" ich dich beinahe ein Jahr über die Börse, hier in diesem Blog haben wir schon 74 Beiträge verfasst und du kommst mir mit solchen Plattitüden daher. Naja, es hat wohl auch mit der Hitze zu tun, sodass du eben nicht mehr kühl und rational denken kannst, du Wirtschaftsstudent, du. Haha!
Also, noch einmal und immer wieder, wir passen unser Anlageentscheidungen nicht irgendwelchen Vorkommnissen an, es sei denn, sie seinen von relevanter Tragweite für uns, dieses ganze, ich sage es noch einmal, nicht erwähnenswerte "Polittheater" hat keinen relevanten Einfluss auf unsere Investitionen.
Ich möchte weg von diesem Thema, denn wir sollten uns dem langfristigen Investieren im generellen widmen. Ich will, dass du erkennst, auf was es langfristig ankommt, nämlich die Füsse still zu halten um sowenig wie möglich Kosten zu verursachen, es sind unter anderem auch die Kosten, die einen Durchschnittsanleger zum erfolgslosen Anleger machen. Aber der Reihe nach.
DURCHSCHNITTLICH SCHLECHTER ALS DER DURCHSCHNITT
Aus Angst, mit Wenigem auskommen zu müssen, läßt sich der Durchschnittsmensch zu Taten hinreißen, die seine Angst erst recht vermehren. Epikur
Da vergeht einem das Lachen
Ein Durchschnittsanleger sollte wissen, dass er bezüglich der Aktienkursentwicklung nichts weiß, wenn er das weiß, weiß er, dass er sie nicht timen kann, mit diesem Wissen weiß er aber schon mehr als der Durchschnitt der Aktieninvestoren.
Es ist empirisch bewiesen, dass die kurz- bis mittelfristige Börsenentwicklung nicht vorhersehbar ist, wir sprechen hier von einem Blindflug über mehrere Jahre auf den wir uns einlassen, sobald wir in Aktien investieren.
Nur wer sich dessen bewusst ist, hat überhaupt eine nennenswerte Chance eine einigermassen vernünftige Rendite mit seinem Aktienengagement zu erzielen. Obwohl wir wissen, dass wir über eine lange Frist, wir sprechen hier von Jahrzehnten, mit Aktieninvestment eine jährliche Rendite von zirka 6% bis 8% erzielen könn(t)en, gelingt dies nur den aller wenigsten Aktieninvestoren.
Der Durchschnittsinvestor erzielt eine jährliche Rendite von zirka 2% bis 3%, dies liegt daran, dass er zum einen, nur einen Teil seines Anlagevolumens in Aktien investiert und zum anderen, viel zu viel handelt.
Schauen wir uns zuerst die langfristige, nominelle Wertentwicklung über 100 CHF von 1925 bis 2014 an, nominell heisst: "nicht inflationsbereinigte, ohne Bankgebühren, ohne Kauf und Verkaufsspesen sowie ohne Steuern.
Die Graphik sieht auf den ersten Blick ziemlich eindrücklich aus aber nur auf den ersten Blick, schauen wir etwas tiefer.
Wie sieht der Erfolg, inflationsadjustiert (nach Abzug der Inflation) aus? Dann noch nach Abzug sämtlicher Kosten also der Bankgebühren, den Kaufs- und Verkaufsspesen, sowie nach Abzug der Steuern usw.? Sehr traurig, denn der Durchschnittsanleger machte über die letzten hundert Jahre hinweg, besten Falls, ein Nullsummenspiel, eher aber Verluste mit seinen Investitionen, dies ist die (traurige) Realität.
siehe Tabelle, Quelle: BWM
Wer investiert schon hundert Jahre
Wohl die Wenigsten mit Ausnahmen von Familienclans, welche ihre Wertpapiere über Generationen weiterreichen, die zählen aber nicht als Durchschnittsanleger. Der Durchschnittsanleger schreibt real gesehen Verluste, denn er investiert nicht einmal 50% seines Vermögens in Aktien, diese hält er solange sie steigen, sobald sie sinken oder zu sinken drohen, schmeisst er sie raus auch mit Verlust, da ist er gnadenlos, ergo auch erfolglos.
Der Durchschnittsanleger investierte 2014 respektive 2015 in etwa.
Bei einer akuten Eurokrise würde der Durchschnittsanleger in folgende Investment "flüchten", beachte noch bei welchem Investment der Durchschnittsanleger am meisten Geld verloren hat!
Quelle:Statista |
Fazit: Wir kümmern uns nicht um das momentane Geplänkel der Politiker, wir konzentrieren uns auf`s Big Picture, denn dieses sieht nach wie vor hervorragend aus! Das Gute an der gegenwärtigen Unsicherheit, welche nicht nur dich, sondern eine Vielzahl der Investoren beschäftigt, ist die Tatsache, das keine Euphorie entsteht.
Euphorie oder ein nicht vorhersehbares, wirtschaftsrelevantes Ereignis ist das Gefährliche in einem Bullenmarkt, dieses "ochi" steht schon seit 2011 im Raum, das belastet die Börse nur am Rande, langfristig nicht der Erinnerung wert.
Host mi?
Ja, vielen Dank John, dann werde ich also nächste Woche anstatt zu verkaufen, kaufen. Wow, 73% der Deutschen haben kein Geld zum anlegen!?