GEWINNMITNAHMEN MACHEN NICHT REICH
Regel Nummer 4
Regel Nummer 1, sondere dich von den Anlegermeinungen ab
Regel Nummer 2, siehe und behandle die Börse als Diva
Regel Nummer 3, hohe Staatsschulden sind gut für die Börse
Regel Nummer 4, Gewinne lassen sich nicht mitnehmen
Von Gewinnmitnahmen ist noch niemand arm geworden, für einen Aktienlangfristinvestor ist dies einer der dümmsten Sprüche überhaupt, ich kontere dann immer mit: "Aber reich auch nicht"!
Du denkst also nicht, dass ein Aktieninvestor auch mal Gewinne sichern sollte? Wenn eine Aktie stark angestiegen ist, sollte man sie dann nicht verkaufen und sich nach einer anderen Aktie umsehen. Ist es nicht so, "was man hat das hat man?"
Fragt sich nur wie lange man hat, doch gehen wir es der Reihe nach an.
Ich kann nur für dich und jene Investoren schreiben, die langfristig orientiert sind. Ich kann nur vermitteln wie ich mein Vermögen aufgebaut habe also für Aktienanleger schreiben, die sich nicht zutrauen den Markt zu timen, die nicht jeden Geschäftsbericht lesen möchten, weil sie ihm sowieso nicht trauen. Für Aktienanleger, die nicht tagtäglich ihre Investments kontrollieren und umschichten möchten. Aktienanleger die ihr Geld nur in ausgesuchte, erstklassige, sich seit 100 Jahren bewährte, Unternehmen investieren.
Wenn du mit Aktieninvestment auf meine Art und Weise reich werden willst, dann investiert du deine direkt Investitionen nur in solche ausgesuchten Unternehmen, da dein Vermögen noch zu klein ist um einen nennenswerten Betrag in ein erstklassiges Unternehmen zu stecken, investierst du deine, dir zur Verfügung stehenden monatlichen Investitionsbeträge, aus Diversifikationsgründen, sprich Risikomanagement in einen aktiv verwalteten Valuefonds und in einen Goldminenfonds.
Sobald du einen nennenswerten Betrag, also zirka 100`000.- CHF, in diesen Fonds investiert hast, dann gehst du auf die einzelnen Unternehmen los, dort wird dann kaum diversifiziert aber dazu ein anders Mal mehr.
Gewinne lassen sich nicht sichern
Gewinne kann man nicht irgendwohin mitnehmen, wer mit Aktieninvestment reich werden will, bei dem muss der Gewinn, wiederum Gewinn machen, wir sprechen hier vom Zinseszinseffekt. Gewinne sichern würde heissen, den Gewinn in einen Safe zu sperren, wenn du den Gewinn nämlich auf ein Bankkonto gibst, dann stellst du der Bank faktisch gesehen einen Kredit zur Verfügung, welchen sie dir zu einem lächerlichen Zinssatz vergütet, im Worst Case Szenario kann die Bank Pleite gehen, alles über 100`000.- ist dann weg.
Eine andere "sichere" Anlage, wäre eine AAA Staatsanleihe oder eine AAA Unternehmensanleihe zu kaufen, dies kommt aber bei der momentanen Wirtschaft und Zinslage nicht in Frage. Gold wäre auch eine Möglichkeit, Gold ist ein Rohstoff der zwar nicht Pleite gehen kann, der aber keinen Zins abwirft und vor allem von Angebot und Nachfrage ganz besonders abhängig ist, die Nachfrage kann unter Umständen lange auf sich warten lassen, ein wenig Gold im Safe kann zur Beruhigung beitragen, ein Gewinn lässt sich damit aber nicht absichern.
Ausserdem rentieren Aktien, langfristig gesehen mit Abstand am Besten, das ist und war bis anhin Fakt, dieser Fakt wird meiner Meinung nach auch in der Zukunft ein solcher bleiben.
Also investiert man den Gewinn in eine andere Aktie, die nicht so stark gestiegen ist.
Die 50:50 Chance
Kein Mensch kann einem sagen, morgen wird Aktie XY im Kurs einbrechen und Aktie QZ wird steigen. Es gibt keinen vernünftigen Grund ein erstklassiges Unternehmen zu verkaufen nur weil der Kurs gestiegen ist, der kann noch viel weiter steigen, wann er nicht mehr steigt, respektive wann er konsultiert oder fällt weiss niemand.
Solange die Argumente, welche einst zum Kauf des Unternehmens geführt haben, weiterhin intakt sind, spricht ein erhöhter oder stark angestiegener Preis, nicht für einen Verkauf des Unternehmens. Kurzfristig gesehen kann sich ein solcher Verkauf einmal auszahlen, dies hat aber nichts mit investieren zutun, das war dann schlicht und ergreifend Glück, doch mit Glück wird man langfristig gesehen nicht reich.
Durch Gewinnmitnahmen werden die Banken, die Broker und der Staat reicher, den Investor machen kurzfristige Gewinnmitnahmen langfristig ärmer als reicher.
Stop-Loss Blödsinn Mythos
Genauso verhält es sich mit den leidigen, unsinnigen Stop-Loss-Strategien. Auf Deutsch heisst Stop- Loss, Stopp-Verluste, was man mit einem Stop-Loss Auftrag aber genau nicht macht, im Gegenteil, man macht Verluste, sprich man realisiert den Verlust. Mit Stop-Loss Limiten beraubt sich der Investor zukünftiger Gewinne.
Auch eine erstklassige Aktie kann kurzfristig aus mannigfachen Gründen 10% oder 15% einbrechen um danach neue Höchstkurse zu schreiben, wer einen Verkauf automatisch durch einen Stop-Loss Auftrag auslöst, beraubt sich dieser Chance, denn auch hier besteht die 50:50 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie am nächsten Tag wieder steigt.
Es ist durchaus möglich, dass ein erstklassiges Unternehmen zusammen mit dem Markt abgestraft wird, das Unternehmen selbst aber blendend dasteht, sobald sich die Börse wieder beruhigt hat, steigt dann gerade dieses Unternehmen höher als der Markt.
Ein solches Szenario hatten wir Schweizer vor etwas mehr als drei Monaten, wer am 15.01. ein Stop-Loss Auftrag auf seine Aktien gestellt hatte, wurde erbarmungslos mit 15% Verlust aus dem Markt gekickt, drei Monate später schreibt der SMI neue Höchstkurse, unser Stop-Loss Investor partizipiert leider nicht mehr daran.
Sell high, buy low, forget it!
Der Sinn eines Investments ist möglichst viel Geld zu erwirtschaften, keinen falls aber möchte man Geld verlieren, das ist verständlich und nachvollziehbar, aber ist es sinnvoll, dass die Menschen wissentlich Geld verlieren, weil sie Angst haben Geld zu verlieren? Die Anleger denken oft sie reduzieren ihre Verluste, was sie aber reduzieren sind ihre Gewinnchancen.
Ein Langfristiger Aktieninvestor interessiert sich nicht für das Tages, Wochen oder Monats Geschehen er denkt in Jahrzehnten, er reitet den Sturm und geniesst danach den Sonnenschein. Er folgt nicht den Schafen, er folgt seiner Strategie. Die wenigsten Investoren wissen was sie tun, wenn der Markt taucht, versuchen sie rauszukommen anstatt reinzukommen, sie handeln emotional und werden traurig, wenn sie die grössten Kursanstiege wieder einmal verpasst haben.
Merke dir, smart und gesammelt bleiben, denn:
Okay, das leuchtet ein, vielen Dank John.
Bis bald mein junger Freund, nächstes Mal werden wir persönlicher.