Donnerstag, 24. September 2015

GESUNDE VOLATILITÄT IN EINEM GESUNDEN BULLENMARKT
 




Ich habe heute noch einmal 5 Classic Global zugekauft John, nun habe ich mein Pulver verschossen und stehe mit dem Firmenkonto mit 1000.- CHF in den Miesen, auf meinem Anlagekonto habe ich gerade noch 175.- CHF. Im Depot habe ich ein Minus von 3600.- CHF, was einem Verlust von 5% entspricht.

So sieht mein Depot momentan aus.


Uns so sehe ich momentan aus.
 
 
 
Wer jetzt Aktien kauft oder hält, ist langfristig gesehen der Gewinner.
 
Der Preis den ein erfolgreicher Aktien-Langfristanleger für seine Überperformance, gegenüber allen anderen Anlagekategorien bezahlt, heisst Volatilität, sie zu ertragen gehört zur Grundvoraussetzung an welcher seine Überperformance hängt.

 
Ja, es ist mühsam und ja, es ist nervenaufreibend

Aber da muss man (der Aktien-Langfristanleger) durch, es gibt keinen Umweg oder Ausweg, gefühlte tausendmal habe ich das in meiner "Karriere" schon mitgemacht, deswegen bin ich "trainiert", genau in solchen Phasen, den Markt dauerhaft zu schlagen, nämlich indem ich entweder nichts tue oder eben, so wie du, Aktien aufstocke.

Es ist sehr gut möglich, dass es noch weiter runtergeht, sodass eine regelrechte Panik entsteht, solch eine "Marktbereinigung" spült den letzten Rest der sogenannten schwachen Hände raus, um danach wieder kräftig anzusteigen. Ob und wann dies so ist, das weiss niemand, darauf zu spekulieren ist irrational und macht keinen Sinn.

Sinn macht es aber, rational zu bleiben, keine Angst vor weiteren Kurskorrekturen zu haben, denn diese haben einen positiven Effekt, sie verhindern die gefährlich Markteuphorie, welche dem momentanen Bullenmarkt wirklich gefährlich werden könnte, diese Euphorie ist aber zum Glück noch weit entfernt.

Im Gegenteil, wo vor einigen Monaten noch Hoffnung herrschte, breitet sich die Angst vor einem Crash aus, wunderbar sage ich, denn nirgends gedeihen die Aktienkurse langfristig besser als in einem kurzfristigen Umfeld von Angst und Unsicherheit. Warum ist das so?


Weil der Markt kurzfristig irrational und blöde ist.
 
Aber langfristig folgt er dem fundamentalen Wirtschaftsumfeld und dieses sieht für den langfristig orientierten Aktieninvestor hervorragend aus, denn die Zinsen werden über Jahre hinaus weiterhin tief bleiben, auch die Rohstoffpreise befinden sich auf Tiefstpreis Niveau, die Inflation ist weiterhin moderat und selbst in einem inflationären Umfeld profitieren Aktien, langfristig gesehen, am besten. Kurzfristig gesehen unterliegen sie in einem inflationären Umfeld noch heftigeren Schwankungen als wir es momentan erleben, denn die Unsicherheit und Angst vor steigenden Lebensunterhaltskosten nimmt zu, der Investor sucht das "vermeintlich" sichere Bargeld.
 
Diese Schwankungen muss man aber in jedem Umfeld ertragen und auszunützen wissen, um das volle Potenzial eines Bullenmarktes mitzunehmen, heisst es, bei fallenden Kursen ruhig bleiben und gegebenenfalls zukaufen und bei steigenden Kursen ebenfalls ruhig bleiben, sich nicht von der guten Stimmung anstecken lassen und gegebenenfalls ein wenig verkaufen. Das ist es dann aber auch schon, mehr gibt es nicht zu tun.
 
Ganz konkret heisst dies, im Moment macht ein Investor entweder gar nichts oder er kauft, je nach Möglichkeit, Aktien hinzu. Was so einfach daherkommt gelingt den wenigsten Investoren, denn Tag für Tag versuchen die Finanzmedien, die Analysten und die "anderen" Anleger für die kurzfristige irrationale Blödheit des Marktes eine rationale, vernünftige Erklärung zu finden. In unzähligen Artikeln, Gesprächen, Interviews und Diskussionen wird mit blumigen Worten und fachchinesischen Kommentaren erklärt, warum der Markt gestiegen oder gefallen ist.

Es ist in etwa so als könne man erklären, warum ein Betrunkener bei schlechten Nachrichten jubilieren kann und bei guten oftmals anfängt zu weinen. Oder wie ich es in diesem Beitrag "Die Börse ist eine Diva" schon ausgeführt habe:

"An manchen Tagen da lacht sie obwohl um sie herum alles zusammenzubrechen scheint, dann kann sie, wie aus heiterem Himmel, grundlos anfangen zu schluchzen, keiner versteht so recht warum. Diejenigen, welche versuchen ihre Gefühlsausbrüche zu analysieren, werden erbärmlich zu Grunde gehen, denn kaum sind sie der Meinung, dem Grund ihres Stimmungsumbruch auf die Spur gekommen zu sein, wechselt unsere Diva ganz unerwartet ihre Laune."

Man darf sich von den momentanen Kurskapriolen nicht beeindrucken lassen, dies gelingt einem erfolgreichen Langfristinvestor am besten, wenn er sämtliche Informationen ignoriert, denn allgemein zugängliche Informationen werden nicht gleich, sondern sofort in den Aktienkursen eingepreist, kaum wird uns eine Information zur Verfügung gestellt, laufen schon Wetten auf diese Informationen. Im High Speed Handel geht dies innert Sekundenbruchteilen vonstatten, sobald Otto Normalanleger an die Informationen kommt, sind diese schon lange im Rennen, siehe Hier.

Der VW Aktionär weiss von was ich schreibe und wer jetzt meint, mit einer Stop-Loss-Limite wäre er mit einem blauen Auge davon gekommen, dem wird langfristig gesehen auch das Zweite noch vermöbelt, denn langfristig wird sich das Unternehmen auch von diesem "Patzer" erholen und seinen Aktionären eine befriedigende Performance liefern.

Volkswagen 5 Jahres Performance vom 24.09.2010 bis 24.09.2015 = 46.14%


 Zusammenfassung und Fazit
 
Tiefe Zinsen, tiefe Inflation, günstige Rohstoffpreise und innovative Unternehmen werden die Aktienkurse noch lange beflügeln, kurzfristige Korrekturphasen sind in einem langfristigen Bullenmarkt als positiv zu werten.
 
Im Moment heisst es, Füsse stillhalten, gegebenenfalls Aktien zukaufen (Nicht verkaufen!) und sich nicht um die Meinung der "Anderen" kümmern, die wissen es nicht besser und sie wissen auch nicht mehr, sie tun nur so!
 
Ein langfristig orientierter Investor, das ist ein optimistisch denkender Investor in jedem Alter, der behält nur die grüne Linie im Auge, diese grüne Linie verspricht langfristig eine Jahresperformance von zirka 8%.
 
 
 
Und dies schon seit über 100 Jahre