Sonntag, 6. September 2015

DIE GERN ZITIERTE SCHWACHSINN REGEL NUMMER 1 UND 2
 
 
 
"Regel Nr. 1: "Verliere nie Geld", Regel Nr. 2: "Vergiss nie Regel Nr. 1"
 
Diese Regel ist für einen langfristig ausgerichteten Aktieninvestor nicht einhaltbar, denn er "verliert" schon am Anfang seines Investments Geld. Stichwort: Courtage, Stempelsteuern, Spesen, Geld - Briefkurs, da sind schon mal zirka 1% weg, sprich "verloren", denn keiner kann unserem Investor garantieren, dass er sein Investment zu einem höheren Preis wieder verkaufen kann! Er muss sich auf einen möglichen Verlust einstellen.

Genauso ergeht es ihm beim Verkauf seines Investments, ist es zum Zeitpunkt des Verkaufes 100 CHF/EUR/USD Wert, ist es nach dem Verkauf nur noch zirka 99 der jeweiligen Währung wert, schon wieder "verloren".
 
Geht der Aktienkurs eines Unternehmens nach dem Kauf um 10% runter, dann hat der Investor in dem Moment abermals Geld verloren, auch wenn es "nur" einen Buchverlust darstellt, weniger ist weniger, der Verlust ist für diesen Tag in den "Büchern", das ist Fakt! "Verliere nie Geld ist für einen Investor einfach nicht umzusetzen. Der Buchverlust kann sich über Jahre, ja sogar über ein Jahrzehnt hinstrecken, je nach Lebenssituation muss der Investor nach XY Jahren verkaufen, dann kann es sein, dass er einen Verlust akzeptieren muss, damit gilt es zu leben. Auch für einen Langfristinvestor gilt, kein Gewinn ist garantiert auch nach einem Jahrzehnt nicht.
 
 
DOW JONES, DAX und SMI vom 01.01.2000 bis 31.12.2011 in Dollar, Euro und Schweizerfranken gerechnet
 

Performance in 12 Jahren

IN US DOLLAR GERECHNT

DOW JONES in USD plus +6.27%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )

DAX in USD plus +8.77%  ( Performanceindex, das heisst mit Dividenden gerechnet )

SMI in USD plus +32.78%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )


IN EURO GERECHNET

DOW JONES in EUR minus -17.38%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )

DAX in EUR minus -15.23%   ( Performanceindex, das heisst mit Dividenden gerechnet )

SMI in EUR plus +3.48%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )


IN SCHWEIZERFRANKEN GERECHNET

DOW JONES in CHF minus -37.16%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )

DAX in CHF minus -35.76%   ( Performanceindex, das heisst mit Dividenden gerechnet )

SMI in CHF minus -21.58%  ( Kursindex, das heisst ohne Dividenden gerechnet )

Grafik zeigt den Zeitraum von 01.01.2000 bis 31.12.2011 des DOW JONES, des DAX und des SMI, in CHF gerechnet (Quelle UBS)


Wer beim investieren noch nie Geld verloren hat, hat noch nie investiert. (John Doe)
 
Regel Nr. 1: "Verliere nie Geld" ist mit Konzentration auf das Wort nie, nie haltbar.
Regel Nr. 2: "Vergiss nie Regel Nr. 1" ist absoluter Nonsens für einen Aktien, respektive Unternehmensinvestor, denn wenn er ein Unternehmen in seinem Portfolio hat welches Umsatz und Unternehmenskultur betreffend, gravierende Änderungen vorgenommen hat, mit denen der Investor nicht einverstanden ist, dann muss er dieses Unternehmen verkaufen, ohne wenn und aber, unter Umständen auch mit Verlust! Macht er dies nicht, dann kann es ihm passieren, dass sich sein Verlust nur darum vergrössert, weil er sich an die absurde Regel Nummer 2 hält.
 
Geld "verlieren" gehört bei einem Aktieninvestor dazu, ohne Verlust lässt sich langfristig kein Gewinn generieren, den Verlust auszuhalten, darum geht es, denn daran scheitern die meisten Aktieninvestoren.
 
Die ersten 10% Kurskorrektur werden als vorübergehende Buchverluste eingeordnet, die nächsten 10% Verlust werden als Crash empfunden, bei den folgenden minus 10% wird mit Angstgefühl die Anlagestrategie neu durchdacht, bei weiteren Verlusten kommt Panik auf, um bei den nächsten Kursverlusten, sein noch vorhandenes Geld in "Sicherheit" zu bringen, sprich die Aktien werden mit Verlust verkauft.
 
Der Bärenmarkt neigt sich seinem Ende entgegen.
 
 
Nur wer bereit ist Geld zu "verlieren" kann beim Aktieninvestment Geld "finden" (John Doe)
 
Erst vor kurzen hatten wir, wie in der Vergangenheit schon einige Male, einen sogenannten "schwarzen" Montag, übrigens auch so eine emotionale, absurde Medienbezeichnung, welche bei genauer Betrachtung nicht greift, der Montag war nämlich überhaupt nicht schwarz, es war im Gegenteil, ein roter Montag mit durchgehend roten Zahlen an dem es mehr Verkäufer als Käufer am Markt gab.
 
Die Verkäufer, welche unbedingt verkaufen wollten, sahen sich gezwungen ihre Preise nach unten zu korrigieren, sie haben Geld "verloren". Der rationale Investor, welcher Bargeld hatte und bereit war Geld zu "verlieren", verlieren aus dem Grund, weil ihm niemand sagen konnte, ob es nach seinem Kauf nicht noch weiter runtergeht, dieser Aktieninvestor konnte somit von günstigen Preisen profitieren. Ausverkauf Stimmung eben, der Rotstift ging um. Wir hatten also einen roten Aktionsmontag mit zum Teil markant herabgesetzten Preisen. 
 
 
Langfristig geht es nur darum, mehr Geld zu "machen" als Geld zu "verlieren"
 
Dies macht ein erfolgreicher Aktieninvestor indem er den Aktienmarkt als das sieht was er ist, nämlich ein Markt an dem gefeilscht wird! Zwei Händler feilschen um Unternehmensanteile, derjenige welcher "besser" feilscht macht das lukrativere Geschäft. Wenn "Qualitätsware" ohne Mängel, auf Grund schwacher Nachfrage, günstig zu haben ist, kauft der erfolgreiche Investor vermehrt ein.
 
Bei hoher Nachfrage der gleichen "Qualitätsware" kauft er entweder weniger, je nach Strategie, verkauft er sogar in einem solchen Umfeld, wichtig ist nur, dass er sich diese "einfache" Strategie im voraus festlegt um nicht vom Marktgeschrei der Anderen beeinflusst zu werden.
 
 
Feilschen um die Ware
 
 
       
So machen es die Tibetaner, bevor sich ein Händler zum Kauf entschließt, stößt er floskelhafte Beleidigungen aus. Doch irgendwann streckt er seinen Arm aus, über dem ein Tuch hängt. Der Verkäufer schiebt seine Hand unter dieses Tuch. Dann feilschen die beiden unter dem Tuch, wobei sie sich über Fingerzeichen verständigen, abgeschirmt von den neugierigen Blicken der Menge.
 
Fazit

Bei sinkenden Märkten kauft der erfolgreiche Aktieninvestor "Qualitätsware" hinzu oder er sitzt die temporären "Verluste" aus, was er nicht macht, aus Angst vor weiteren Verluste, zu verkaufen. Dieser erfolgreiche Investor ist sich bewusst, dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt als Aktien zu kaufen, wenn die Kurse fallen, fast aber auch keinen schlechteren, sie in einem intakten Bullenmarkt zu verkaufen.

Das und warum der Bullenmarkt, meiner Meinung nach, weiterhin intakt ist habe und werde ich immer wieder erläutern. Genauso werde ich es tun, wenn er sich, meiner Meinung nach, dem Ende zu bewegt um den Bären Platz zu machen.
 

 
 Merke
 
Wer blind Regeln folgt ohne darüber nach zu denken, wird beim Versuch sie einzuhalten, kläglich scheitern. (John Doe)