Dienstag, 10. Februar 2015

RESIGNATION
 

 
Bist du traurig mein Freund? 
 
Na das ist ja wieder mal eine Frage, wie meinst du das jetzt? Nein, ich denke nicht traurig zu sein, resigniert vielleicht, weil du Recht hattest mit Santhera, ich habe sie mit der "langweiligen", du nennst sie Brot und Butter Aktie, Nestle verglichen und ja Nestle hat seit bestehen von Santhera um über 40% besser performt, mit einer weitaus kleinerer Volatilität als Santhera. Auch hätte ich nie die Nerven gehabt, mein ganzes Geld in dieses Unternehmen zu stecken, welches faktisch vor dem Bankrott stand.
 
 

 

Ich habe den Traum vom schnellen Gewinn begraben, schnell reich werden geht nicht für Unsereiner. Verunsichert bin ich, was die Börsenzukunft bringt, wie sich meine finanzielle Situation entwickelt und ob ich meine letzte Klausur nicht verhauen habe. Ich mache mir Sorgen über gewisse Dinge, aber traurig bin ich deswegen nicht, wieso meinst du?
 
Unsereiner, was für ein Unwort, nimm das nie mehr in meiner Gegenwart in den Mund. Unsereiner, so ein Blödsinn, du bist eine eigenständige, erfolgreiche Persönlichkeit, dich gibt es kein zweites Mal, du bist einzigartig, vergiss das nie. Du bist nicht Unsereiner!
 
 
Resignation macht traurig.
 
Es ergeht dir wie den meisten Investoren, sorgenerfüllt blicken sie in die Zukunft. Wann kommt der befürchtete, seit Jahren erwartete Wirtschaftszusammenbruch? Die "Grossen" reissen uns in den Abgrund, lautet das einhellige Credo, der "Kleinen". Mit den "Grossen" sind die Politiker, die korrupten Banken, die mächtigen Unternehmen, die Notenbanken und die "Ultrareichen" gemeint, also die vermeintlichen Machthaber, welche die Weltwirtschaft lenken. Die "Kleinen" vertreten die "Unsereiner" die Masse.
 
 
Die da Oben und wir da Unten.
 
Die da Oben machen doch sowieso was sie wollen, gegen die hat der kleine Mann (Unsereiner) von der Strasse keine Chance. Die Grossanleger sind den Kleinanlegern immer einen Schritt voraus. Wir sind das Volk, wir sind die 99%, alle Macht dem Volke.
 
Was für ein kleinkariertes Denken, des kleinen Mannes von der Strasse, der als Kleinanleger, sein Kleingeld anlegt um wenigstens kleine Gewinne zu erzielen. Wer klein denkt, wer sich mit der Masse identifiziert, wird nicht mal kleine Gewinne einfahren, den die Masse ist stets der Verlierer, sie sind da um zu arbeiten, um Hypothekenzinsen, Kreditzinsen und Steuern zu zahlen. Sie kämpfen tagtäglich um ihre kleine Existenz.
 
Ich verabscheue dieses metaphorische "Kleine gegen Grosse" Denken. Dieses sich ins "Schicksal" fügen. "Da kann man halt nichts Machen" Denken. Dieses Hoffnungsverlorene "Lieber arm und gesund, als reich und krank" vergleichen!
 
 
Das ist falsch.
 
Niemand ist klein, er macht sich nur klein, er denkt sich klein. Es gibt kein Schicksal (niemand schickt irgendetwas), es gibt aber Machsal, du kannst etwas machen, du kannst immer etwas machen, denn du kannst entscheiden, Wenn du mit stolzen Haupt entscheidest, dass du eine Situation akzeptiert, hast du etwas gemacht, nämlich entschieden. 

Merke dir: "Resignation macht traurig, wer resigniert trauert um seiner selbst." (John Doe)
 
 
Du bist Millionär.
 
Dir fehlen nur noch die finanziellen Mittel, aber die besorgst du dir. Momentan bist du am Anfang des Weges, noch musst du mehr arbeiten fürs Geld, als dein Geld, fürs Geld arbeitet, doch dieser Spiess wird sich umdrehen und dann wird dein Geld, die Hauptarbeit übernehmen um dein Geld zu verdienen, deswegen investierst du in Aktien. 
 
Wenn du richtig in Aktien investierst, startest du eine Geldmaschine, quasi ein Geld-Perpetuum-mobile, richtig investieren heisst, das Risiko-Ertragsverhältnis zu managen. Also nicht in irgendein vermeintlich erfolgreiches Startup Biotech oder Internet Unternehmen zu investieren, sondern in altbewährte Unternehmen, welche seit hundert Jahren sämtliche Krisen und Börsenverwerfungen be- und überstanden haben.
 
Die von dir erwähnte Nestle ist zum Beispiel so ein Unternehmen, ihre solide Firmenkultur, ihr innovatives Management, die regelmässige Dividendenzahlungen, so wie der über Jahrzehnte kontinuierliche Kursanstieg, entsprechen einer Geldmaschine, wird diese Maschine weiterhin Geldsprudeln? Auf die Unternehmensgeschichte blickend, besteht langfristig gesehen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Maschine noch lange sprudelt.




 
 
Die Mehrheit will es, doch die Masse taugt nicht zum Aktienmillionär.
 
Wenn es ums investieren in Aktien geht, scheitert die Mehrheit schon beim Versuch eine Aktie zu kaufen, die Mythen und Schauergeschichten rund um die Börse, jagt ihr Angst ein. "Geh mir weg mit Aktien", sagen die gebrannten 2000/02 und 2008 Börsenopfer. "Davon verstehe ich nichts", sagen die Desinteressierten. Nicht mal 10% der Schweizerbevölkerung investiert direkt in Aktien. Von diesen 10% wiederum, resignieren 90% bei grösseren Kurseinbrüchen und verkaufen bei Unzeit. Der Rest verdient langfristig gutes Geld mit Aktien, sie verdienen es wirklich, denn sie haben sich mit der Börse auseinandergesetzt.

Den wenigsten Arbeitnehmern ist bewusst, dass sie via Pensionskasse, sehr wohl in Aktien investieren und das sogar langfristig.


Das Jahrzehnt der Aktie und keiner traut ihr.

Warum keine Zeit für Resignation ist, wieso wir in einer der besten Zeiten für Aktien leben und das Beste noch vor uns liegt, erkläre ich dir das nächstes Mal. Nur soviel vorweg, die Wirtschaft wird weiterhin wachsen, die Unternehmen werden weiterhin Gewinne schreiben. Hohe Staatsschulden, sind gute Garanten für niedrige Zinsen und niedrige Zinsen sind gut für steigende Aktienkurse. Wenn sich die Mehrheit vor der grossen Krise fürchten, kannst du dich entspannt zurücklehnen, überlasse ihnen das Fürchten, die haben viel mehr Erfahrung im Fürchten als du Börsenspund.

Bis bald mein junger Freund.

Ich freue mich schon auf unseren nächsten Austausch, vielen Dank John.


Jeder von uns ist auf seine Weise einzigartig. Hinter dem Leben jedes Einzelnen, der hier in die Welt kommt, steht eine göttliche Absicht. Niemand wurde ohne Sinn geschaffen und wir sollen von jedem etwas lernen. Das ist das Geheimnis der Demut.

 Von Kirpal Singh, indischer Meditationslehrer (1894 - 1974)