Dienstag, 17. Februar 2015


DER BÖRSENBULLE ZEIGT SEINE KRAFT







Lass uns zu Beginn etwas philosophieren.

Hätte investieren etwas mit Intelligenz zu tun, dann würde die «Forbes»-Rangliste der finanziell reichsten Menschen von denjenigen angeführt, welche über Professorentitel und einen IQ von 150 und drüber verfügen.

Wäre die Börse effizient, liesse sich mit einer effizienten Strategie jeglicher Verlust vermeiden.

Die Weisheit der Vielen kann sich bei einfachen Schätzungen bewähren, aber kaum beim Bau eines Atomreaktors. Da sich die Börse nicht schätzen lässt, versagt die Weisheit der Vielen beim investieren in Aktien. 

Bewusstes denken spielt sich an der Oberfläche ab, gesteuert wird es hingegen in der Tiefe unseres Unterbewusstseins, geht es um persönliches Wohlbefinden, wie zum Beispiel beim Investieren des eigenen Geldes, agieren und reagieren wir sehr selten rational und logisch, eher emotional und situationsbedingt.

Ja, das ist ja alles Gut und Recht, was mich aber interessiert, wieso leben wir in einer der besten Zeiten für Aktien und wieso sollte das Beste noch vor uns liegen?

Ich mag deine unbeherrschte Neugier, sie zu stillen liegt nicht in meiner Kompetenz, das kann nur die Schwester der Geduld, welche sich Erfahrung nennt. 

Erfahrung ist aber keinen Groschen wert, wenn man aus ihr nichts lernt, du musst lernen geduldig zu erfahren, was dir die Erfahrungen lehrt.

WAS?!? 

Schon gut, du kannst es im Blog nachlesen, mit der Erfahrung wird dann der Groschen fallen, apropos Groschen, der ja zusammen mit dem Schilling durch den Euro abgelöst wurde. Wer den Groschen nicht ehrt, versteht nicht, warum steter Tropfen den Stein höhlt. 

Bist du auf Drogen, John?

Ja, auf der Gelddroge, seit Jahren wird die Dosis angehoben, die Geldmenge steigt rasant, mit ein Grund, warum der Börsenbulle so muskulös geworden ist. Die Meinung der sogenannten Experten, die hohe Geldmenge führe zwangsläufig zur Inflation, stellte sich als fataler Irrtum heraus.

Wie meistens bei einhelliger Experten Meinung, geschieht genau das Gegenteil, Deflation macht die Runde, wunderbar.

Wunderbar für Aktienanleger.

Warum?

Weil die Experten das Gegenteil behaupten!


Das Börsenumfeld gehört dem Aktienbullen.



Ich will kurz ausholen, es aber so einfach wie möglich gestalten, da ich zum Einen nur einfach kann und zum Anderen, einige meiner Freundinnen und Freunde mitlesen, die interessieren sich nicht für Wirtschaft, wahrscheinlich sind sie auch deswegen erfolgreiche, langfristige Aktieninvestorin- und Aktieninvestoren.

Vor noch nicht all zu langer Zeit gingen die Wirtschaftsexperten davon aus, dass das viele Geld, welches von den Notenbanken in die Wirtschaft gepumpt wird zu einer markanten Inflation führen wird, mit der Begründung zu viel Geld trifft auf zu wenig Waren, deswegen müsse der Verbraucher mehr Geld für die wenigen Waren zahlen.

Also, das typische Angebot und Nachfrage Prinzip, viel Geld gegen wenig Waren, führt zu Inflation.

Es kam aber nicht zur Inflation, da das viele Geld nicht den Waren nachjagte, also nicht in der Wirtschaft beim Verbraucher landete, sondern sich virtuell in der Computerbankenwelt wiederfand, dort sucht es immer noch, nach "sicherer" Rendite. Die findet sich aber kaum, bei diesen tiefen Zinsen, ergo landet das viele Geld "auch" in Aktien. 

Eine langandauernde Deflation ist ebenfalls nicht in Sicht, denn das würde bedeuten, zu viele Waren stehen zu wenig Geld gegenüber. Von zu wenig Geld kann nicht die Rede sein, es müssen keine drastischen Preissenkungen vorgenommen werden um die Ware an den Verbraucher zu bringen. Es herrscht weder Inflation noch Deflation, ein gutes Umfeld für die Wirtschaft, ein ideales für die Aktien.

Eine hohe Geldmengen gekoppelt mit tiefen Zinsen ermöglicht innovativen Unternehmen, genügend Waren zu günstigen Preisen anzubieten. Diese Waren werden mit billigen Geld produziert, Rohstoffe wie Weizen, Reis, Mais usw. können durch das billige Geld günstig angebaut werden.

Genauso können Öl, Kupfer, Gold usw. dank des vielen billigen Geldes, unkonventionell gefördert werden, deswegen ist zum Beispiel auch das Öl so billig geworden, Stichwort Fracking. Generell wirken sich günstige Rohstoffe, positiv auf die produzierenden Unternehmen aus, was sich wiederum in steigenden Aktienbewertungen bemerkbar macht. 

Günstige Waren schonen aber auch den Geldbeutel des Verbrauchers, ihm bleibt somit mehr Geld zum sparen oder zum investieren in Aktien, was sich ebenfalls in steigenden Aktienkursen bemerkbar machen wird.

Die riesigen Geldmengen, sowie die hohen Staatsschulden, erlauben über Jahre hinweg, keine nennenswerte Zinsanhebung, deswegen können wir auf lange Zeit hinaus von tiefen Inflationsraten ausgehen. Tiefe Zinsen gepaart mit mässiger Inflation, beschert uns für die nächsten Jahre ein günstiges Aktienumfeld.

Unsicherheit, Vorsicht, mangelndes Vertrauen lässt keinen Übermut seitens der Aktieninvestoren aufkommen, ein weiterer wichtiger Faktor für steigende Aktienkurse. Übermut tut selten gut und haut unseren Börsenbullen auf die Bretter, doch zur Zeit ist kein besonderer Übermut erkennbar. Ein gewisses Selbstbewusstsein ist spürbar, aber mit dem nötigen Respekt, ein ideales Umfeld für unseren Börsenbullen.

Deswegen leben wir in einer der besten Zeiten für Aktien, in welcher das Beste noch vor uns liegt.

Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, nur der Übermut oder ein unerwarteter Schlag kann unseren Börsenbullen momentan bezwingen, er ist zugut durchtrainiert um bald einzuknicken.

Ja, das leuchtet ein, irgendwie gibt mir das jetzt auch eine gutes Gefühl, Danke John!


Lass uns zum Ende noch einmal etwas philosophieren.

Hätte investieren etwas mit Intelligenz zu tun, dann würde ein ehemaliger Handlanger, Taxichauffeur und Fitnessstudiobesitzer nicht vom Aktienhandel leben können.

Wenn er dies trotzdem kann, hat das nichts mit der Effizienz seiner Investmentstrategie zu tun, sondern viel mehr mit der Effektivität, wie er diese betreibt.

Hätte er auf die Meinungen der Vielen gehört, könnte er diese Meinungen heute nicht ignorieren.

Seinen Erfolg beim investieren verdankt er glücklichen Börsenumständen, die ihm zum richtigen Zeitpunkt die Möglichkeit boten, seine mehrheitlich emotionalen Fehler durch rationale Entscheidungen zu korrigieren.   

Seine Erfahrungen welche sein Nichtwissen kompensieren, machten aus dem Groschendenker einen langfristigen Aktieninvestor, der auf den stetigen langsamen Zuwachs mehr Wert legt als auf den schnellen Gewinn.  

Dieses langfristige Denken erlaubt sich irren zu dürfen und glaube mir, Irren ist nirgends so menschlich wie an der Börse.

Und ich habe mich bei unserem ganzen Gespräch geirrt, deswegen möchte mich entschuldigen, ich bin ein Idiot! Nun, nachdem ich alles gelesen habe, weiss ich auch, auf was du anfangs hinaus wolltest.

Jetzt hör aber auf, meine Meinung dir gegenüber steht fest, verwirre mich jetzt nicht mit Tatsachen.