Montag, 21. März 2016

EUPHORIE
 

 
ABSTURZ
 

 
 
 
Euphorie ist das gefährlichste überhaupt am Aktienmarkt, ihr nicht zu verfallen, gelingt den wenigsten Investoren. Im Gegensatz zur Panik baut sie sich, gleich wie die Angst, langsam auf.

Merke dir, zuerst besteht Hoffnung, dann Enthusiasmus, Verblendung und Gier, danach kommt die Euphorie, letztere bedeutet das Nahe Ende des Bullenmarkts. (siehe Tabelle)
 
 
 
 
 
Die Börsengeschichte lehrt uns, das die Aktienmärkte unter heftigen Schwankungen immer wieder neue Bestmarken erreichen, um sie jeweils zu überbieten, neue Höchststände sind „nur“ psychologischer Natur, einzelne Aktien kümmern diese Höchststände nicht, es sind nur Zahlen auf welche die Anleger reagieren, diese Zahlen haben aber keinen Einfluss auf die Umsätze der Unternehmen. Angebot und Nachfrage beziehen sich langfristig gesehen auf unternehmensspezifische Zahlen und nicht auf Indexzahlen.

Am Anfang eines Bullenmarkts erkennen gewiefte Anleger das die vorangegangene Korrektur den Umsatzzahlen, sowie den Aussichten der einzelnen Unternehmen nicht mehr gerecht wird, die Aktien der einzelnen Unternehmen sind günstig bis billig geworden, die erfahrenen Anleger (realistische Optimisten) beginnen also zu kaufen.
 
In einem gesunden Bullenmarkt, in welchen wir uns, allen Unkenrufe und Crashpropheten zum Trotze, befinden, erkennen die Anleger langsam aber viel zu spät, das die Aktienkurse an der sogenannten "Mauer der Angst", nach oben klettern. Diesen Anstieg verursachen vor allem die wenigen, rationalen, kühl und kühn agierenden Investoren.
 
Sobald das Grande der Anleger erkennt, dass ihre vergangenheitsbezogenen Ängste unbegründet sind und die befürchteten Katastrophen nicht eintreten, fassen sie wieder Mut, unter heftigen Schwankungen steigen die Börsen diskontinuierlich.  Nach einer gewissen Zeit, mit weiter steigenden Kursen, geraten alte Ängste in Vergessenheit, es wird gekauft auf Teufel komm raus.
 
Höher immer höher, nun kann es nur noch bergaufgehen. Wir brauchen noch mehr Aktien, mit Aktien lässt sich leichtes, gutes Geld verdienen, wir sind die Börsenspezialisten. Was, du hast noch keine Aktien, na dann würde ich dir raten, schnell welche zu kaufen, so günstig wie heute kommst du nicht mehr dazu. Ich habe mit meinen Aktien in einer Woche mehr verdient als mit meiner Arbeit in zwei Monaten. Die Hypothek für das Haus, der langersehnte Urlaub in die Karibik, sowie der Leasingvertrag für das neue Auto, ist dank meiner gestiegen Aktien, alles in trockenen Tüchern.

Hast du nicht gelesen, die Schlagzeilen sind voll davon, Aktien sind am kommen mein Lieber, jetzt muss man Aktien kaufen, glaube mir, mit Aktien kannst du dich dumm und dämlich verdienen. Der Freund meines Schwagers hat sich einen neuen 5er BMW gekauft, der hat es faustdick hinter den Ohren, sag ich dir, ein richtiger Aktienspezialist, auch der ist überzeugt, dass Aktien im kommen sind.

Dies ist dann der Moment, wo die Euphorie ihren Höhepunkt erreicht hat, der Bullen Markt geht seinem Ende entgegen, schon bald wird der 5er BMW gegen einen Opel Astra getauscht und die Aktie für Tod erklärt.

Noch ist es aber nicht soweit, der Bullenmarkt verharrt in der Mitte, er wird die immer noch skeptischen Anleger abermals überraschen. In dieser Phase des Bullenmarktes übernimmt die Volatilität das Ruder, das heisst, höhere Ausschläge nach oben, aber auch nach unten, ist die Folge. 

Erst wenn die Euphorie der nachfolgenden Anleger (naive Optimisten) diese Zahlen ausser Acht lässt und Aktien nur gekauft werden, um auch dabei zu sein, nähert sich der Bullenmarkt seinem Ende.
 
"Ein Bullenmarkt ist nur durch Euphorie oder einem unbekannten, negativen Börsenrelevanten Ereignis zu stoppen"
 
Fazit: Die meisten nennenswerten Unternehmen schreiben ansprechende Zahlen, daran wird sich in den nächsten Jahren nichts ändern, kurzfristige Flauten gehören zum Unternehmertum dazu, solche kurzfristigen Rezessionen sitzt ein Langfristanleger aus. In der Gegenwart stehen die Investoren dem Bullenmarkt nach wie vor ängstlich, optimistisch gegenüber, dass heisst es herrscht (zum Glück)immer noch keine Euphorie am Markt, hingegen vorsichtige Hoffnung und diese Hoffnung zeigt sich längerfristig in einem gesunden Bullenmarkt, welcher noch erhebliches Potential in sich birgt, daran ändert auch der negative Jahresstart nichts. (siehe Tabelle)